Künstler*in und Dichter*in Precious Okoyomon, 1993 in London geboren, setzt sich mit Natur, der Geschichte von Migration und Rassismus, aber auch mit den kleinen Freuden des alltäglichen Lebens auseinander. Bei der Biennale in Venedig 2022 legte Okoyomon in einer Halle der Arsenale eine Landschaft mit Wegen, plätschernden Rinnsalen, Blumenbeeten sowie Kudzu an und bestückte den Garten mit Figuren aus Wolle. Kudzu ist eine wilde, schnellwüchsige Weinrebe, die im Laufe der Monate alles überwucherte und die Installation in einen gigantischen undurchdringlichen Dschungel verwandelte. Im Garten der Fondation Beyeler in Basel bespielte Precious Okoyomon im Sommer 2024 ein Treibhaus. In dieser Installation — the sun eats her children — befanden sich ebenfalls dicht wachsendes Unkraut und giftige Pflanzen, Schmetterlinge sowie ein animatronischer Bär, der in regelmäßigen Abständen Schreie ausstieß. Natur, Kunst und Literatur verschmelzen in Okoyomons Werken. Das zweite Buch, eine Sammlung von Liebesbriefen und Handy-Notizen, schrieb Okoyomon 2015 mit 22 Jahren — im September 2024 wurden diese Texte als Lyrikband But Did You Die? veröffentlicht. In einem Interview für das Frieze Magazine 2021 erzählt Okoyomon, dass die eigene Mutter meinte, man müsse Wörter in die Erde stecken, damit sie...
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Künstler*in und Dichter*in Precious Okoyomon, 1993 in London geboren, setzt sich mit Natur, der Geschichte von Migration und Rassismus, aber auch mit den kleinen Freuden des alltäglichen Lebens auseinander. Bei der Biennale in Venedig 2022 legte Okoyomon in einer Halle der Arsenale eine Landschaft mit Wegen, plätschernden Rinnsalen, Blumenbeeten sowie Kudzu an und bestückte den Garten mit Figuren aus Wolle. Kudzu ist eine wilde, schnellwüchsige Weinrebe, die im Laufe der Monate alles überwucherte und die Installation in einen gigantischen undurchdringlichen Dschungel verwandelte. Im Garten der Fondation Beyeler in Basel bespielte Precious Okoyomon im Sommer 2024 ein Treibhaus. In dieser Installation — the sun eats her children — befanden sich ebenfalls dicht wachsendes Unkraut und giftige Pflanzen, Schmetterlinge sowie ein animatronischer Bär, der in regelmäßigen Abständen Schreie ausstieß. Natur, Kunst und Literatur verschmelzen in Okoyomons Werken. Das zweite Buch, eine Sammlung von Liebesbriefen und Handy-Notizen, schrieb Okoyomon 2015 mit 22 Jahren — im September 2024 wurden diese Texte als Lyrikband But Did You Die? veröffentlicht. In einem Interview für das Frieze Magazine 2021 erzählt Okoyomon, dass die eigene Mutter meinte, man müsse Wörter in die Erde stecken, damit sie wachsen. "Und ich habe ihr geglaubt. Und in gewisser Weise sind sie gewachsen, denn jetzt gestalte ich meine Gärten für meine Arbeit." Seither vergräbt Okoyomon eigene Gedichte wie Samen. Lyrik wird zur Natur, die die Sehnsucht nach Gedeihen und Entfaltung erfüllt. Vor vier Jahren, als Precious Okoyomon für eine Ausstellung ins Kunsthaus Bregenz eingeladen wurde, zählte Okoyomon zu den bis dato jüngsten Eingeladenen der KUB Geschichte. In der Zwischenzeit war Precious Okoyomon im Palais de Tokyo in Paris 2021, bei der Biennale in Venedig 2022 und in der Fondation Beyeler in Basel 2024 zu sehen. Für das Kunsthaus Bregenz entwirft Okoyomon Arbeiten und Installationen, welche die Besucher*innen mit ihren Träumen und ihrer Menschlichkeit konfrontieren. Precious Okoyomon (* 1993, London) ist ein*e nigerianisch-amerikanische*r Dichter*in und Künstler*in. Okoyomon lebt und arbeitet in Brooklyn, New York. Okoyomon hatte Einzelausstellungen 2024 in der Fundación Sandretto Re Rebaudengo Madrid, 2021 im Aspen Art Museum und im Performance Space New York, 2020 im Museum für Moderne Kunst in Frankfurt und 2018 im Luma Westbau in Zürich. 2024 nahm Okoyomon am Nigerianischen Pavillon der 60. Biennale di Venezia teil sowie 2023 an der 11. Sequencens Biennial in Reykjavik und der Thailand Biennale in Chiang Rai, 2022 an der 59. Biennale di Venezia und am Okayama Art Summit, 2021 am 58. October Salon der Belgrad Biennale, 2018 an der 13. Baltic Triennial in Tallinn. Darüber hinaus war Okoyomon 2024 an Gruppenausstellungen in der Fondation Beyeler in Basel, 2022 im LUMA Arles und 2021 im Palais de Tokyo in Paris beteiligt. 2019 realisierte Okoyomon Performances in den Serpentine Galleries und dem Institute of Contemporary Art in London. Okoyomon erhielt 2021 den Frieze Art Fair Artist Award sowie den Chanel Next Prize. Im September 2024 erschien Okoyomons Lyrikband But Did You Die?.
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