Multimediale Inszenierung mit Pferden in der wunderschönen Feldsteinhalle des Pferdetheaters in Zirkow, Rügen | eine Hommage an den Fotografen Eadweard Muybridge | INDOOR | empfohlen ab 10 Jahren
Die Produktion „Cinema“ im Pferdetheaters ist inspiriert von Leben und Werk des britischen Fotokünstlers Eadweard Muybridge (1830-1904), der heute als Vater des Kinos, Begründer moderner Bildgebung und nicht zuletzt als Urahn der Gifs gilt.
Als sich der Fotograf Muybridge und der Rennbahnbesitzer Leland Stanford im Jahr 1872 an ein Experiment wagten, konnten sie die neue Dimension, die sie damit in Gang setzten und die die Fototechnik hin zur Chronofotografie revolutionieren sollte, wohl kaum abschätzen. Ihre Idee war es, nachzuweisen, dass es im Bewegungsablauf der Pferde einen Moment vollkommener Schwebe gäbe. Das Experiment gelang. Muybridge konnte weit vor dem Kino 1877 durch eine Reihe von Bildsequenzen, die er per Kamera aufnahm und die ausgelöst wurden, indem die Pferde beim Laufen dünne Drähte zerrissen, die Bewegungen des Pferdes in einzelne Phasen zerlegen und so die genaue Fußfolge im Schritt, Trab und Galopp festhalten. Stanfords Rassepferd, Abe Edington, führte das Experiment zu jenem bahnbrechenden
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Multimediale Inszenierung mit Pferden in der wunderschönen Feldsteinhalle des Pferdetheaters in Zirkow, Rügen | eine Hommage an den Fotografen Eadweard Muybridge | INDOOR | empfohlen ab 10 Jahren
Die Produktion „Cinema“ im Pferdetheaters ist inspiriert von Leben und Werk des britischen Fotokünstlers Eadweard Muybridge (1830-1904), der heute als Vater des Kinos, Begründer moderner Bildgebung und nicht zuletzt als Urahn der Gifs gilt.
Als sich der Fotograf Muybridge und der Rennbahnbesitzer Leland Stanford im Jahr 1872 an ein Experiment wagten, konnten sie die neue Dimension, die sie damit in Gang setzten und die die Fototechnik hin zur Chronofotografie revolutionieren sollte, wohl kaum abschätzen. Ihre Idee war es, nachzuweisen, dass es im Bewegungsablauf der Pferde einen Moment vollkommener Schwebe gäbe. Das Experiment gelang. Muybridge konnte weit vor dem Kino 1877 durch eine Reihe von Bildsequenzen, die er per Kamera aufnahm und die ausgelöst wurden, indem die Pferde beim Laufen dünne Drähte zerrissen, die Bewegungen des Pferdes in einzelne Phasen zerlegen und so die genaue Fußfolge im Schritt, Trab und Galopp festhalten. Stanfords Rassepferd, Abe Edington, führte das Experiment zu jenem bahnbrechenden Erfolg, der Muybridge zum Pionier der Fototechnik und wenige Jahre später das Zoopraxiscop entwickeln ließ.
Muybridge war Zeit seines Lebens von Bewegungen – nicht nur der Tiere - fasziniert und hat sie in zahlreichen Bildsequenzen eindrucksvoll festgehalten. Zwei Ereignisse in seinem Leben haben ihn dabei nachhaltig geprägt. Ein Postkutschenunfall, bei dem er sich eine schwere Kopfverletzung zuzog, führte ihn 1861 von Amerika zurück nach England, wo er sich schließlich verstärkt mit der Fotografie beschäftigte.
1874 erschoss er den Liebhaber seiner Frau. Muybridge wurde vom Gericht freigesprochen und konnte sich, ohne eine Gefängnisstrafe abzusitzen, weiter seiner Arbeit widmen.
Leon Vermeulen widmet sich in seiner Produktion „Cinema“ im Pferdetheater diesem eindrucksvollen Künstler, indem er die Bewegung von Pferd und Mensch in Szene setzt und in kleinen Reminiszenzen an Leben und Werk Muybridges erinnert. Dieses Zusammenspiel unterlegt mit Musik und Videosequenzen will einen Eindruck geben, von dem, was auch den Fotokünstler Muybridge faszinierte: der Rhythmus der Bewegungen der Pferde, der zuweilen wie Poesie anmutet...
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