Es war spektakulär, was das Publikum der Donaueschinger Musiktage im Oktober 1958 zu hören bekam: In Poésie pour pouvoir verband Pierre Boulez erstmals instrumentale und elektronische Klänge und liess sie im Raum rotieren — mit drei auf Podesten platzierten Orchestergruppen und 70 rund ums Auditorium verteilten Lautsprechern. Doch wenig später zog Boulez das Werk zurück. Die Orchesterpartien erachtete er zwar für abgeschlossen und gültig, die damaligen technischen Möglichkeiten und somit der Tonbandpart genügten seinen Ansprüchen jedoch nicht. Erst mit der Gründung des Institut de recherche et coordination acoustique/musique (kurz IRCAM) in Paris und seinem Meisterwerk Répons, das in diesem Sommer ebenfalls auf dem Programm steht, konnte er seine Vision einer elektronisch-instrumentalen Raummusik verwirklichen. Zum 100. Geburtstag von Pierre Boulez ermöglicht uns das Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) eine Wiederbegegnung mit Poésie pour pouvoir: Neben der Live-Aufführung mit einem neuen, von composer-in-residence Marco Stroppa rekonstruierten Tonband erklingt in diesem Werkstattkonzert der Mitschnitt der Donaueschinger Premiere.
Programm
16.00 Uhr
Pierre Boulez (1925–2016)
Poésie pour pouvoir Stück für drei Orchester und Elektronik (nach Henri Michaux’ Gedicht Je
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Es war spektakulär, was das Publikum der Donaueschinger Musiktage im Oktober 1958 zu hören bekam: In Poésie pour pouvoir verband Pierre Boulez erstmals instrumentale und elektronische Klänge und liess sie im Raum rotieren — mit drei auf Podesten platzierten Orchestergruppen und 70 rund ums Auditorium verteilten Lautsprechern. Doch wenig später zog Boulez das Werk zurück. Die Orchesterpartien erachtete er zwar für abgeschlossen und gültig, die damaligen technischen Möglichkeiten und somit der Tonbandpart genügten seinen Ansprüchen jedoch nicht. Erst mit der Gründung des Institut de recherche et coordination acoustique/musique (kurz IRCAM) in Paris und seinem Meisterwerk Répons, das in diesem Sommer ebenfalls auf dem Programm steht, konnte er seine Vision einer elektronisch-instrumentalen Raummusik verwirklichen. Zum 100. Geburtstag von Pierre Boulez ermöglicht uns das Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) eine Wiederbegegnung mit Poésie pour pouvoir: Neben der Live-Aufführung mit einem neuen, von composer-in-residence Marco Stroppa rekonstruierten Tonband erklingt in diesem Werkstattkonzert der Mitschnitt der Donaueschinger Premiere.
Programm
16.00 Uhr
Pierre Boulez (1925–2016)
Poésie pour pouvoir Stück für drei Orchester und Elektronik (nach Henri Michaux’ Gedicht Je rame)
Auftrag zur Rekonstruktion der Elektronik von Lucerne Festival in Koproduktion mit IRCAM-Centre Pompidou und mit Unterstützung der Ernst von Siemens Musikstiftung Rekonstruktion und Interpretation der Elektronik in den Studios des IRCAM-Centre Pompidou durch Marco Stroppa und Carlo Laurenzi
Aufgenommene Stimme: Yann Boudaud
Einführung mit Musikbeispielen, Mitschnitt der Uraufführung und Live-Aufführung mit neuem Tonband
Dieses Konzert hat keine Pause.
Voraussichtliches Konzertende um 17.00 Uhr
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