UMS'nJIP — neophyten
 
 PROGRAMM
 
neophyten, 2023/25
 Liederzyklus von UMS’nJIP nach dem gleichnamigen Gedichtzyklus von Rolf Hermann aus dem Gedichtband „In der Nahaufnahme verwildern wir“ (2021), Uraufführung der Version für Stimme, Blockflöten und Elektronik
 
 
 neophyten
 
 armenische brombeere - rubus armeniacus
 asiatischer staudenknöterich - reynoutria japonica
 blauglockenbaum - paulownia tomentosa
 brasilianisches tausendblatt - myriophyllum aquaticum
 drüsiges springkraut - impatiens glandulifera
 einjähriges berufkraut - erigeron annuus
 essigbaum - rhus typhina
 falsche akazie - robinia pseudoacacia
 
 gewöhnliche jungfernrebe - parthenocissus inserta
 götterbaum - ailanthus altissima
 grossblütiges heusenkraut - ludwigia grandiflora
 henrys geissblatt - lonicera henryi
 herbst-traubenkirsche - prunus serotina
 himalaja-knöterich - polygonum polystachyum
 jakobs-kreuzkraut - senecio jacobaea
 
 kanadische wasserpest - elodea canadensis
 kirschlorbeer - prunus laurocerasus
 riesen-bärenklau - heracleum mantegazzianum
 schmalblättriges kreuzkraut - senecio inaequidens
 schmetterlingsstrauch - buddleja davidii
 spätblühende goldrute - solidago gigantea
 
 syrische seidenpflanze - asclepias syriaca
 traubenkraut - ambrosia artemisiifolia
 verlotschter beifuss - artemisia verlotiorum
 
 
 Mitwirkende:
 
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																	UMS'nJIP — neophyten
 
 PROGRAMM
 
neophyten, 2023/25
 Liederzyklus von UMS’nJIP nach dem gleichnamigen Gedichtzyklus von Rolf Hermann aus dem Gedichtband „In der Nahaufnahme verwildern wir“ (2021), Uraufführung der Version für Stimme, Blockflöten und Elektronik
 
 
 neophyten
 
 armenische brombeere - rubus armeniacus
 asiatischer staudenknöterich - reynoutria japonica
 blauglockenbaum - paulownia tomentosa
 brasilianisches tausendblatt - myriophyllum aquaticum
 drüsiges springkraut - impatiens glandulifera
 einjähriges berufkraut - erigeron annuus
 essigbaum - rhus typhina
 falsche akazie - robinia pseudoacacia
 
 gewöhnliche jungfernrebe - parthenocissus inserta
 götterbaum - ailanthus altissima
 grossblütiges heusenkraut - ludwigia grandiflora
 henrys geissblatt - lonicera henryi
 herbst-traubenkirsche - prunus serotina
 himalaja-knöterich - polygonum polystachyum
 jakobs-kreuzkraut - senecio jacobaea
 
 kanadische wasserpest - elodea canadensis
 kirschlorbeer - prunus laurocerasus
 riesen-bärenklau - heracleum mantegazzianum
 schmalblättriges kreuzkraut - senecio inaequidens
 schmetterlingsstrauch - buddleja davidii
 spätblühende goldrute - solidago gigantea
 
 syrische seidenpflanze - asclepias syriaca
 traubenkraut - ambrosia artemisiifolia
 verlotschter beifuss - artemisia verlotiorum
 
 
 Mitwirkende:
 UMS’nJIP
 Ulrike Mayer-Spohn, Blockflöten/Elektronik
 Javier Hagen, Stimme/Elektronik
 
 "Am Ende bleibt die Natur und das, was wir vielleicht als die Ekstase der Wörter bezeichnen können – die Dichtung.“ (Rolf Hermann)
 
 Rolf Hermanns neophyten ist ein 24teiliger Gedichtzyklus aus dem Gedichtband „In der Nahaufnahme verwildern wir“ (2021). Für Hermann sind Neophyten "eine Erscheinung der globalisierten Welt und der Klimaveränderung in einem. Pflanzen werden – absichtlich oder versehentlich – auf Tankern oder Lastwagen von einem Kontinent zum anderen, von einem Land zum anderen transportiert. Und weil sich das Klima erwärmt, wandern sie oft weiter, von Süden in Richtung Norden, und verändern so die jeweilige Vegetation. In gewisser Weise sind die Neophyten für mich also Chiffren für das Anthropozän, für ein vom Menschen verursachtes biologisches Phänomen, das sich weitgehend verselbstständigt hat.“ Wild wuchernd, geradezu vegetativ berauschend springt uns Rolf Hermanns Zyklus neophyten an. Einerseits ist das Textmaterial, von welchem Hermann ausgeht — Rilkes Rosen — durch verstörend unlyrische Verfahren eingedampft und durch strenge formale Spielregeln gebunden, gleichzeitig rankt sich die Sprache der Gedichte ungestört um diese Gitter, wuchert diese zu und breitet sich schier ungebremst in merkwürdige metaphorische Gefilde aus. Darauf antworten wir mit archaischen Instrumenten: Stimme und Blockflöte, ferner — als bewusstem Gegenpol — mit Elektronik, und zu guter Letzt mit einem zwischen Komposition und Improvisation angesiedelten Verfahren: Die Gedichte werden analysiert — auf ihren Klang und Rhythmus, auf intertextuelle Bezüge, auf ihre Hybris zwischen biologischem Beschrieb und dichterischer Anverwandlung. Heraus kommt eine zeitlich verbindlich strukturierte dramaturgische Grossform, in welcher sich die gesprochene Sprache sinnlich, situativ und ausgesprochen sensibel/fragil aus instrumentalen Klangfeldern heraus, aus einer Ursuppe sozusagen, Schicht um Schicht schält, um sich in einen virtuellen — klanglich gesprochen: in einen voraufgenommenen Raum — einem bedruckten Blatt gleich, zu begeben. So wie Rolf Hermanns Wunsch: „die Sinnlichkeit und die Verletzlichkeit der Welt in Worten erfahrbar zu machen“ gesellt sich zu ihm der unsrige, dieselbe Sinnlichkeit und Verletzlichkeit nun auch in Klängen erfahrbar zu machen.
 
 UMS’nJIP (Ulrike Mayer-Spohn und Javier Hagen) sind eines der profiliertesten Ensembles für Neue Musik der Gegenwart und weltweit an den bedeutendsten Konzertstätten für Neue Musik zuhause (Teatro Colón Buenos Aires, Liceu Barcelona, Steghi Athen, Palacio de Bellas Artes Mexico City, Biennale Musica Venezia). Über 1500 Konzerte, 300 Uraufführungen in 40 Ländern und mehr als 35 internationale Preise säumen ihren musikalischen Weg. 2022 lassen sie sich in Münster/Goms nieder und richten mit dem MEbU, dem Münster Earport, am Fusse des Rhonegletschers ihren eigenen permanenten Kunstraum für zeitgenössische Musik ein.
 
 UMS'nJIP
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