Eine Welt ohne Fotografien ist nur schwer vorstellbar, sind sie doch allgegenwärtig, sei es in analoger oder digitaler Form. Bilder sind Kommunikationsmittel. Sie dienen der Wissensvermittlung und Wahrheitsproduktion, sind also eigentliche Instrumente der Weltaneignung. Doch wie "objektiv" sind vermeintlich realistisch erscheinende Fotos?
Nicht erst seit den Fortschritten bei der Künstlichen Intelligenz und den Möglichkeiten der Bildverfälschung, aber nun erst recht, stellt sich die Frage nach dem Umgang mit Bildern. Im Referat werden Lösungswege aufgezeigt, wie mit dem Medium Fotografie umgegangen werden kann. Bei dieser "Arbeit am Bild" geht es nicht nur um die Erfassung der Bildinhalte und um die Entschlüsselung des Entstehungskontextes, sondern auch um die spezielle Medialität von Fotografien. Fotos sind keine neutralen Bildträger, sondern Dank ihrer technischen Reproduzierbarkeit seit Anbeginn des fotografischen Zeitalters auch Kommunikationsmittel zwischen Fotograf und Bildbetrachter.
Am Beispiel des Stadt St.Galler Fotoateliers Rietmann sollen einige dieser Fragen beantwortet werden.