Aube wurde als Kind durch einen Messerangriff am Hals verstümmelt und hat ihre Stimme verloren. Die 26-jährige Inhaberin eines Salon de beauté, der gegenüber einer Moschee liegt und zur Zielscheibe von Anfeindungen des Imams wird, ist schwanger und richtet ihre innere Stimme an ihr ungeborenes Kind. Im Juni 2018 begibt sie sich auf eine Reise an den Ort des Massakers, das sie einst mit knapper Not überlebt hat, um herauszufinden, ob sie ihr Kind zur Welt bringen soll oder nicht. Ihr innerer Monolog ist ein Text der Erinnerung, der das gesellschaftlich Unsagbare und Tabuisierte zur Sprache bringt. Mit «Huris» (aus dem Französischen von Holger Fock und Sabine Müller, Matthes & Seitz 2025) stellt sich Kamel Daoud gegen das noch immer verordnete Vergessen des Bürgerkriegs und seiner Schrecken.
Moderation: Thomas Klinkert
Lesung: Thomas Douglas
Büchertisch: 1002F (mille et deux feuilles) Buchhandlung
In Kooperation mit dem Romanischen Seminar der Universität Zürich.