„Die Stille der Pantoffeln ist gefährlicher als der Lärm der Stiefel.“
Vater, Mutter, Tochter – eine kleinbürgerliche Familie, die bis zum Äussersten geht, um ihre Werte und ihre Moral zu verteidigen. Das klaustrophobische Wohnzimmer wird zur Bühne einer höllischen und schliesslich tödlichen Maskerade. Mit ihrer neuesten Inszenierung wagt die Compagnie Buffpapier eine Neuinterpretation von Kafkas «Verwandlung» und entfesselt dabei die absurde und groteske Wucht dieses über hundertjährigen Meisterwerks.
In einer Gesellschaft, die vom Neoliberalismus beherrscht wird, während sich der Neofaschismus als beunruhigender Nachbar immer weniger schleichend etabliert, weicht die internationale und humanitäre Solidarität zunehmend der Angst, den täglichen Komfort zu verlieren. Gleichzeitig zerfressen Egoismus und Individualismus die sozialen Bindungen, die Jugend wird von Lebensmüdigkeit ergriffen und die Hoffnung auf eine solidarische Zukunft scheint zu zerfallen.
Aus dieser Beobachtung heraus inszeniert die Cie. Buffpapier Kafkas Erzählung als tragisch-clowneskes Bühnenwerk. Das Groteske mit seiner zugleich poetischen, spöttischen und zutiefst menschlichen Kraft ist dabei eines der schönsten künstlerischen Mittel, um an die Dringlichkeit der Solidarität zu erinnern. Denn sich umeinander
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„Die Stille der Pantoffeln ist gefährlicher als der Lärm der Stiefel.“
Vater, Mutter, Tochter – eine kleinbürgerliche Familie, die bis zum Äussersten geht, um ihre Werte und ihre Moral zu verteidigen. Das klaustrophobische Wohnzimmer wird zur Bühne einer höllischen und schliesslich tödlichen Maskerade. Mit ihrer neuesten Inszenierung wagt die Compagnie Buffpapier eine Neuinterpretation von Kafkas «Verwandlung» und entfesselt dabei die absurde und groteske Wucht dieses über hundertjährigen Meisterwerks.
In einer Gesellschaft, die vom Neoliberalismus beherrscht wird, während sich der Neofaschismus als beunruhigender Nachbar immer weniger schleichend etabliert, weicht die internationale und humanitäre Solidarität zunehmend der Angst, den täglichen Komfort zu verlieren. Gleichzeitig zerfressen Egoismus und Individualismus die sozialen Bindungen, die Jugend wird von Lebensmüdigkeit ergriffen und die Hoffnung auf eine solidarische Zukunft scheint zu zerfallen.
Aus dieser Beobachtung heraus inszeniert die Cie. Buffpapier Kafkas Erzählung als tragisch-clowneskes Bühnenwerk. Das Groteske mit seiner zugleich poetischen, spöttischen und zutiefst menschlichen Kraft ist dabei eines der schönsten künstlerischen Mittel, um an die Dringlichkeit der Solidarität zu erinnern. Denn sich umeinander zu kümmern ist nicht nur eine Geste des Mitgefühls: Es ist eine überlebensnotwendige Bedingung für die Menschheit.
Spiel: Hanna Donald, Moritz Praxmarer, Athanasia Chatzigiannaki, Stéphane Fratini. Co-Regie/Dramaturgie/Szenografie: Franziska Hoby, Stéphane Fratini. Bühnenbau: Manuel Gmür. Musikkomposition: Stéphane Fratini (Paranoïa Normal). Musikproduktion: Marcel Gschwend aka Bit-Tuner. Kostüme: Elea Rohner, Ismini Wild (Atelier VIII). Grafik: Alice Bucher. Koproduktion: Tojo Theater Reitschule Bern. www.buffpapier.ch
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