Nichtwissen ist tödlich, sagt der BND-Mann und Geheimdiplomat Gerhard Conrad, ehemals der ranghöchste zivile Nachrichtendienstler auf europäischer Ebene. Er war 30 Jahre lang Agent des Bundesnachrichtendienstes und an vielen Brennpunkten der Welt mit streng geheimen Missionen betraut. Er verhandelte im Nahen Osten mit Terrororganisationen wie Hamas oder der Hisbollah und Regierungen den Austausch von Gefangenen. Geiselbefreiungen machten Conrad als geschickten Unterhändler bekannt.
Der Nahost-Konflikt hat erneut tiefe Gräben aufgerissen und drängende Fragen aufgeworfen. Wie konnte passieren, was am 7. Oktober 2023 in Israel geschah? Wie haben die Geheimdienste die nahende Katastrophe nicht erkennen können, auf welchen Ebenen sind sie gescheitert? Wie kommt es, dass Nachrichtendienste in ihrer Kernaufgabe »Speaking truth to power« immer wieder scheitern?
Es ist schwieriger denn je, in Zeiten von Fake News und hybrider Kriegsführung belastbare Informationen zu beschaffen und verwertbare Hinweise zur weiteren Entwicklung zu geben. Was brauchen wir jetzt, um mit einem leistungsfähigen Nachrichtendienst für eine immer gefährlichere Zukunft gewappnet zu sein?
TEILNEHMER
Dr. Gerhard Conrad, BND a.D., Autor
MODERATION
Prof. Dr. Helmut Müller-Enbergs, Politologe
Eintritt frei