Das Wandern und die Liebe
F. Schubert: Die schöne Müllerin
Daniel Behle, Tenor und Adrian Oetiker, Klavier
Das Wandern als Ausdruck innerer Suche, ein zentrales Motiv der Romantik, hat Schubert in seiner künstlerischen Arbeit immer wieder beschäftigt, bekannte Beispiele dafür sind die grosse Wanderer-Fantasie für Klavier und die Winterreise. Auch Die schöne Müllerin greift diese Thematik auf: der Liederzyklus erzählt die tragische Geschichte eines jungen Wandergesellen, der sich auf seiner Reise in eine Müllerstochter verliebt. Zunächst voller Hoffnung und Lebensfreude, muss der junge Mann jedoch bald erkennen, dass seine Liebe nicht erwidert wird - die Müllerin interessiert sich stattdessen für einen stattlichen Jäger. Aus enttäuschter Liebe und wachsender Verzweiflung findet der Müllerbursche schliesslich den Tod in einem Bach.
Der Bach begleitet den Wanderer von Anfang an und wird dadurch zum Spiegel seiner Seele. Während er am Anfang fröhlich dahin fliesst und den Weg zur Mühle weist, ist er später ein vertrauter Freund, bevor er verstummt und am Ende zum tröstenden Begleiter und zur letzten Ruhestätte wird.
Schubert kreierte mit dieser Vertonung der Gedichte von Wilhelm Müller nichts Geringeres als eine neue Form, die zusammenhängende Erzählung als Liederzyklus. Es gelang
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Das Wandern und die Liebe
F. Schubert: Die schöne Müllerin
Daniel Behle, Tenor und Adrian Oetiker, Klavier
Das Wandern als Ausdruck innerer Suche, ein zentrales Motiv der Romantik, hat Schubert in seiner künstlerischen Arbeit immer wieder beschäftigt, bekannte Beispiele dafür sind die grosse Wanderer-Fantasie für Klavier und die Winterreise. Auch Die schöne Müllerin greift diese Thematik auf: der Liederzyklus erzählt die tragische Geschichte eines jungen Wandergesellen, der sich auf seiner Reise in eine Müllerstochter verliebt. Zunächst voller Hoffnung und Lebensfreude, muss der junge Mann jedoch bald erkennen, dass seine Liebe nicht erwidert wird - die Müllerin interessiert sich stattdessen für einen stattlichen Jäger. Aus enttäuschter Liebe und wachsender Verzweiflung findet der Müllerbursche schliesslich den Tod in einem Bach.
Der Bach begleitet den Wanderer von Anfang an und wird dadurch zum Spiegel seiner Seele. Während er am Anfang fröhlich dahin fliesst und den Weg zur Mühle weist, ist er später ein vertrauter Freund, bevor er verstummt und am Ende zum tröstenden Begleiter und zur letzten Ruhestätte wird.
Schubert kreierte mit dieser Vertonung der Gedichte von Wilhelm Müller nichts Geringeres als eine neue Form, die zusammenhängende Erzählung als Liederzyklus. Es gelang ihm meisterhaft, die Stimmungsschwankungen und emotionellen Wandlungen der Hauptfigur in Musik umzusetzen. Von hoffnungsfrohen Liedern voller Lebensfreude über die Verzweiflung der enttäuschten Liebe bis hin zu düsteren, resignativen Tönen entfaltet sich ein grosser emotionaler Bogen, der die zunehmende seelische Verlorenheit des Protagonisten spiegelt.
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