Seit jeher haben sich Musiker für Vogelstimmen interessiert. Vor allem in der Barockzeit entstanden zahlreiche Kompositionen, die als zentrales Motiv die so einfache wie prägnante Kuckucksterz verwendeten. In der frühlingshaften Orgelmatinée im Mai spielt Armin Becker ausschließlich Stücke, in denen der Kuckucksruf vorkommt, und setzt damit sozusagen einen fröhlichen Kontrapunkt zur "Langen Nacht der Musik" am Abend vorher, die dem gewichtigen Thema der Apokalypse gewidmet ist. Neben barocken Stücken aus vier Ländern, "Le Coucou" von Louis Claude Daquin, der "Toccata con lo scherzo del cuccù" von Bernardo Pasquini, dem "Capricio sopra il cucu" von Johann Kaspar Kerll, der lange Zeit in München wirkte, und natürlich Händels "The Cuckoo and the Nightingale" erklingt das wunderbar impressionistische "On Hearing the First Cuckoo in Spring" von Frederick Delius, einem Nachfahren der Bielefelder Textildynastie, der in England geboren wurde und überwiegend in Frankreich lebte. Seine Orchesterkomposition spielt Armin Becker in seiner eigenen Übertragung für Orgel. Die Texte liest Pfr. Dr. Norbert Roth.