Das Saxophon – als Instrument per se ein Wanderer zwischen den Welten, wird unter Betonung seiner schillernden Farbigkeit immer wieder gerne und mit Lust weit über rein musikalische Stilebenen hinaus in der modernen Kunstmusik integriert. Der Erfurter Komponist Leo Sandner nutzt diese Möglichkeiten, um zwei Grundtendenzen des menschlichen Daseins zu thematisieren und musikalisch erlebbar zu machen: Zum einen das Gebundensein in festen Strukturen, den so entstehenden Zwang, das Gefallen- und Sich-Verbiegen-Müssen und das Handeln wider die eigene Natur, zum anderen das Sich-Befreien aus den Zwängen der Gesellschaft, das Zur-Ruhe-Kommen und die Konzentration auf innere Impulse. Wesentlicher musikalischer Effekt ist dabei der ständige Wechsel zwischen streng ausnotierten und frei improvisierten jazzartigen Passsagen, als ein Synonym für die Suche nach dem eigenen ICH.
Es musiziert der an der Musikhochschule FRANZ LISZT ausgebildete und in Basel und Weimar lebende Multiinstrumentalist Nils Alf. Dauer des Konzertes ist ca 35 Minuten – der Eintritt ist frei, es wird um eine angemessene Spende gebeten.
