Apr

27

Sonntag

By Your Own Hand

By Your Own Hand Museum Tinguely, Paul-Sacher-Anlage 1, 4002 Basel Tickets

Credits: zVg

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Museum Tinguely, Basel (CH)

Gewalt und Tod treffen die Menschen nicht gleich. Je nach sozialem Geschlecht – aber auch abhängig von Wohlstand oder Race – sind Menschen sehr unterschiedlich davon betroffen. Geschlechtsspezifische Gewalt ist alltäglich und weit verbreitet, erfährt aber erst seit wenigen Jahren vermehrt Aufmerksamkeit in Politik und Gesellschaft. Sie ist das Thema der Videoinstallation De tu puño y letra (By Your Own Hand) (2014–2015/2019) von Suzanne Lacy. Die in Los Angeles lebende Künstlerin ist Pionierin feministischer und aktivistischer Performancekunst. Mit ihrer partizipativ ausgerichteten und häufig in Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinschaften entstehenden Social Practice engagiert sich Lacy gegen gesellschaftliche Missstände und für marginalisierte Gruppen. Schon seit den frühen 1970er-Jahren thematisierte sie Vergewaltigungen, gab den betroffenen weiblich gelesenen Personen eine öffentliche Stimme und benannte die patriarchalen Ursachen dieser Gewalt.

>> Awareness-Konzept zur Ausstellung

 

Suzanne Lacy, De tu puño y letra (By Your Own Hand), 2014-15/2019, Dokumentation Videodreh, 2017; Foto: Andres Molestina.

In der Videoinstallation De tu puño y letra (By Your Own Hand) (2014–2015/2019) treten nacheinander männlich gelesene

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Gewalt und Tod treffen die Menschen nicht gleich. Je nach sozialem Geschlecht – aber auch abhängig von Wohlstand oder Race – sind Menschen sehr unterschiedlich davon betroffen. Geschlechtsspezifische Gewalt ist alltäglich und weit verbreitet, erfährt aber erst seit wenigen Jahren vermehrt Aufmerksamkeit in Politik und Gesellschaft. Sie ist das Thema der Videoinstallation De tu puño y letra (By Your Own Hand) (2014–2015/2019) von Suzanne Lacy. Die in Los Angeles lebende Künstlerin ist Pionierin feministischer und aktivistischer Performancekunst. Mit ihrer partizipativ ausgerichteten und häufig in Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinschaften entstehenden Social Practice engagiert sich Lacy gegen gesellschaftliche Missstände und für marginalisierte Gruppen. Schon seit den frühen 1970er-Jahren thematisierte sie Vergewaltigungen, gab den betroffenen weiblich gelesenen Personen eine öffentliche Stimme und benannte die patriarchalen Ursachen dieser Gewalt.

>> Awareness-Konzept zur Ausstellung

 

Suzanne Lacy, De tu puño y letra (By Your Own Hand), 2014-15/2019, Dokumentation Videodreh, 2017; Foto: Andres Molestina.

In der Videoinstallation De tu puño y letra (By Your Own Hand) (2014–2015/2019) treten nacheinander männlich gelesene Personen vor, die in sachlichem Ton Auszüge aus Briefen lesen. Es sind erschütternde Zeugnisse brutaler geschlechtsspezifischer und häuslicher Gewalt, welche eine tiefe Beklemmung hinterlassen. Sie reichen von sexuellen Übergriffen bis hin zu Gruppenvergewaltigung und Femizid. Die Filmaufnahmen entstanden in einer Stierkampfarena in Quito, einem männlich konnotierten Raum, der traditionell von Gewalt und Dominanz geprägt ist. Die kreisförmige Anordnung der Projektionen versetzt das Ausstellungspublikum selbst in die Mitte der Arena und konfrontiert es direkt mit den Worten und Blicken der Akteure. Die lebensgrosse Darstellung macht die körperliche und emotionale Herausforderung ihres Auftrittes spürbar.

Lacys Videoinstallation beruht auf einer partizipativen und dialogischen Performance der Künstlerin aus dem Jahr 2015. Die Künstlerin war eingeladenen worden, eine Performance zu entwickeln, um den im Rahmen der Kampagne Cartas de Mujeres (2011-2012) gesammelten Briefen öffentliche Aufmerksamkeit und Anerkennung zukommen zu lassen. Cartas de Mujeres war ein Projekt der Stadt Quito, des Centro de Arte Contemporáneo de Quito, UN Women und der deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) Ecuador zur Bekämpfung der Gewalt gegen Frauen. Die Performance fand als Event mit fünf Akten und unter Beteiligung von rund 600 männlich gelesenen Personen am 25. November 2015, dem Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, in Quito statt. Diesem vorausgegangen waren Workshops mit Männern und Jungen zu genderspezifischer Gewalt und dem sozialen Konstrukt von Maskulinität. 

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Veranstalter:in

Museum Tinguely

Total: XX.XX CHF

Infos

Ort:

Museum Tinguely, Paul-Sacher-Anlage 1, Basel, CH

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