Eröffnung:
Do 12. Juni, 19 Uhr
Künstler*innen: Büro für kuratorische Forschung, Susanne Ring
Susanne Ring: Körper Speicher Tempel
Susanne Rings künstlerische Praxis umfasst figurative Skulptur, Malerei und Zeichnung. Aus diesem vielgestaltigen Fundus schöpfend, kombiniert sie dessen Elemente je nach örtlichen Gegebenheiten mit Mobiliar, Textilien oder Werkstoffen zu raumgreifenden Installationen. Ihre keramische Skulpturen sind wie Gefäße, die qua Kontext mit Inhalt gefüllt werden – rätselhafte Wesen aus gebranntem Ton, die sich auf dünnen Stelzenbeinen kühn an der Grenze von Statik und Materialität bewegen. Durch einfache Merkmale wie Köpfe, Arme und Beine als körperliche Figuren lesbar, gehen die Skulpturen jedoch in ihrer offenen, hybriden Erscheinung über jedes prototypische Körperbild hinaus. Als dünnwandige Hohlkörper, vielköpfig mit kleinen fühlerartigen Armen oder spitzen weißen Milchzähnen ausgestattet, erfassen sie seismographisch Projektionen und Widerstände und laden zur empathischen Erkundung ein. In ihrer disparaten Präsenz hinterfragen sie normative Schönheitsvorstellungen, binäre oder nicht-binäre Zuschreibungen, Optimierungs- und Regulierungszwänge und verkörpern buchstäblich das Recht auf Nicht-Identität und Ambivalenz. Rings unverwechselbares
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Eröffnung:
Do 12. Juni, 19 Uhr
Künstler*innen: Büro für kuratorische Forschung, Susanne Ring
Susanne Ring: Körper Speicher Tempel
Susanne Rings künstlerische Praxis umfasst figurative Skulptur, Malerei und Zeichnung. Aus diesem vielgestaltigen Fundus schöpfend, kombiniert sie dessen Elemente je nach örtlichen Gegebenheiten mit Mobiliar, Textilien oder Werkstoffen zu raumgreifenden Installationen. Ihre keramische Skulpturen sind wie Gefäße, die qua Kontext mit Inhalt gefüllt werden – rätselhafte Wesen aus gebranntem Ton, die sich auf dünnen Stelzenbeinen kühn an der Grenze von Statik und Materialität bewegen. Durch einfache Merkmale wie Köpfe, Arme und Beine als körperliche Figuren lesbar, gehen die Skulpturen jedoch in ihrer offenen, hybriden Erscheinung über jedes prototypische Körperbild hinaus. Als dünnwandige Hohlkörper, vielköpfig mit kleinen fühlerartigen Armen oder spitzen weißen Milchzähnen ausgestattet, erfassen sie seismographisch Projektionen und Widerstände und laden zur empathischen Erkundung ein. In ihrer disparaten Präsenz hinterfragen sie normative Schönheitsvorstellungen, binäre oder nicht-binäre Zuschreibungen, Optimierungs- und Regulierungszwänge und verkörpern buchstäblich das Recht auf Nicht-Identität und Ambivalenz. Rings unverwechselbares skulpturales Vokabular formt eine plastische Sprache, die nicht nur über Körper spricht, sondern selbst zum Körper wird – nicht als „integrales Ganzes, sondern als ein Konstrukt, das sich auch als solches zu erkennen gibt“ (Stefan Lüddemann). Ihre hybriden, empfindsamen Körperwesen – latent gefährliche Systemsprenger – stehen einzeln oder als Formation versammelt im Raum, ausgestattet mit einer ambivalenten Wirkmacht von Stärke und Fragilität, von Aktivität, Hilfsbedürftigkeit und Souveränität.
kuratiert von Veronika Witte
Büro für kuratorische Forschung: Artministration Teil 1
Die Ausstellungsreihe Artministration erkundet die Arbeitsfelder von Künstler:innen und Kurator:innen mit Blick auf private, berufliche und öffentliche Verwaltungspraktiken und -prozesse sowie damit einhergehende Wissensformen. Für Artministration Teil 1 sind die Besucher:innen ins Büro für kuratorische Forschung eingeladen, um Themenvorschläge für eine Open Call-Ausstellung einzureichen. Die künstlerischen Bewerbungen auf den Open Call werden gemeinsam mit den Besucher:innen juriert und schließlich in einer Ausstellung präsentiert. Während der Sprechzeiten bietet das Team des Büros kuratorische Beratung an.
kuratiert von Julia Heunemann und Ulrike Riebel
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