Apr

30

30.4. - 21.6.

"GIRLS – GIRLS – GIRLS"

"GIRLS – GIRLS – GIRLS" Galerie Boisserée, Drususgasse 7-11, 50667 Köln Tickets
Beginn:
Ende:
Galerie Boisserée, Köln (DE)

– Ausgewählte Graphiken, Multiples und Skulpturen

Frauenportraits sind untrennbar mit der bildenden Kunst verbunden. Sie sind auf vorchristlichen, ägyptischen Vasen ebenso zu sehen, wie auf dem Teppich von Bayeux aus dem 11. Jahrhundert. Darstellungen von weiblichen Heiligen oder von Maria und ihrer Mutter Anna sind sowohl in der mittelalterlichen Malerei als auch in den späteren Jahrhunderten allgegenwärtig. Ab der frühen Neuzeit entstehen Portraits weltlicher Frauen, zumeist aus wohlhabenden Familien. Mit den Frauenportraits von Leonardo da Vinci änderte sich die Präsenz der Portraitierten. Er malt die Frauen so, dass sie aus dem Bild heraussehen und Kontakt mit dem Betrachter aufnehmen. Das erscheint uns heute als grundlegend, war aber lange Zeit undenkbar. Leonardos wohl berühmtestes Frauenbildnis ist eines der weltweit berühmtesten Kunstwerke: die Mona Lisa. Die direkte Verbindung zum Betrachter ist vielleicht das, was dieses Bild so interessant macht. Im Hintergrund der Mona Lisa zeigt Leonardo eine Landschaft, denn Natur und Frau, das ist für ihn eine Einheit, beide bedeuten für ihn Leben. Die nachfolgenden Kunstepochen und Stile interpretierten das Frauenportrait immer wieder neu und kunsthistorisch

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– Ausgewählte Graphiken, Multiples und Skulpturen

Frauenportraits sind untrennbar mit der bildenden Kunst verbunden. Sie sind auf vorchristlichen, ägyptischen Vasen ebenso zu sehen, wie auf dem Teppich von Bayeux aus dem 11. Jahrhundert. Darstellungen von weiblichen Heiligen oder von Maria und ihrer Mutter Anna sind sowohl in der mittelalterlichen Malerei als auch in den späteren Jahrhunderten allgegenwärtig. Ab der frühen Neuzeit entstehen Portraits weltlicher Frauen, zumeist aus wohlhabenden Familien. Mit den Frauenportraits von Leonardo da Vinci änderte sich die Präsenz der Portraitierten. Er malt die Frauen so, dass sie aus dem Bild heraussehen und Kontakt mit dem Betrachter aufnehmen. Das erscheint uns heute als grundlegend, war aber lange Zeit undenkbar. Leonardos wohl berühmtestes Frauenbildnis ist eines der weltweit berühmtesten Kunstwerke: die Mona Lisa. Die direkte Verbindung zum Betrachter ist vielleicht das, was dieses Bild so interessant macht. Im Hintergrund der Mona Lisa zeigt Leonardo eine Landschaft, denn Natur und Frau, das ist für ihn eine Einheit, beide bedeuten für ihn Leben. Die nachfolgenden Kunstepochen und Stile interpretierten das Frauenportrait immer wieder neu und kunsthistorisch prägende Werke wie Vermeers „Mädchen mit dem Perlenohrring“, die „Olympia“ von Manet oder die „Desmoiselles d’Avignon“ von Pablo Picasso entstehen. Die Darstellung von Frauen ist seither eines der Hauptmotive in Picassos langer Schaffenszeit. Die Portraits seiner wechselnden Lebenspartnerinnen spiegeln auch seine immer wieder neuen künstlerischen Ausdrucksformen wider. Sie erscheinen kubistisch zerlegt und ornamental überh.ht oder auf feine Linienführung reduziert. Von hoher Bedeutung ist die Darstellung der Frau im Themenkreis „Maler und Modell“, ein Bildthema, das Picasso immer wieder aufgreift. Die Frau ist dort Muse, Inspiration, Allegorie aller Lebensalter und Idealbild. Ein Idealbild der Frau zeichnet auch Henri Matisse in seiner Reihe „Dix Danseuses“, zehn Tänzerinnen. Schon in seinem Gemälde „Der Tanz“ aus dem Jahr 1909 stellt er tanzende Körper in den Bildmittelpunkt. Während dort kraftvolle, muskulöse Menschen in ausdrucksvollen Positionen zu sehen sind, zeigt er die Tänzerinnen in ätherischer Schönheit. Das Frauenbild, das Matisse mit dieser Werkreihe zeichnet ist überirdisch, zerbrechlich und stark idealisiert. Auch der Pop-Künstler Tom Wesselmann idealisiert das Bildnis der Frau. Er integriert den weiblichen Körper in arrangierte Stillleben und fordert durch die überaus haptische und plakative Darstellung eine Reaktion des Betrachters. Diese äußerst sinnlichen Bilder bieten ein seltenes Zusammenspiel von Anatomie und Gegenständen des Alltäglichen, wobei jegliche Trennung zwischen dem privaten und öffentlichen Leben aufgehoben ist. Die stete Verlockung des Konsums und die permanente Verfügbarkeit von allem und jedem wird in diesen Werken offensichtlich und ist heute vielleicht noch aktueller als sie es in der Entstehungszeit dieser Bilder waren. Während Wesselmann das Private öffentlich macht, widmet sich Alex Katz fast ausschließlich seinem persönlichen, privaten Umfeld. Ebenso wie Picasso portraitiert Katz fast ausschließlich Frauen aus seinem engsten familiären und bekannten Umfeld. Allen voran seine Frau Ada, sein liebstes und meist gemaltes Motiv. Katz zeichnet so persönliche Portraits, dass man als Betrachter den Eindruck gewinnt, diese Personen zu kennen. Wie in einem Fotoalbum erkennt man die Frauen wieder und erlebt sie in verschiedenen Lebensaltern, Stimmungen und Emotionen. Die enge Verbindung und Wertschätzung für die Frauen bringt Katz zum Ausdruck durch sorgsam gewählte, zarte Hintergrundfarben und durch gesteigerten Darstellungswert von Bekleidung, Stoffen, Hüten und Frisuren. Jede Frau in seinem Werk hat eine besondere Aura, Individualität und spielt als Persönlichkeit eine große Rolle im Leben des Künstlers. Mit Henri Matisse teilt Alex Katz die Leidenschaft für den Tanz. In Werkreihen wie „Dancer“ oder „Coca-Cola Girls“ wird das offensichtlich. Auch der britische Künstler Julian Opie macht die komplexen Bewegungsabläufe und die körperliche Ästhetik des Tanzes immer wieder zum Bildinhalt. Wie Alex Katz portraitiert auch Julian Opie vorrangig Frauen aus seinem persönlichen Umfeld. Die weitreichende Reduktion des Portraits und die Konzentration auf starke Linien verbinden seine Arbeiten stilistisch mit den Werken von Matisse. Opie zeigt die Essenz der jeweiligen Persönlichkeit, was auch die enge Verbundenheit und Wertschätzung des Künstlers mit und für die portraitierten Frauen zum Ausdruck bringt.

Die Ausstellung GIRLS – GIRLS – GIRLS ist bereits die zweite Ausgabe dieser Reihe in der Galerie Boisserée. Die Eröffnung findet am 30. April 2025 statt und die Ausstellung ist bis zum 21. Juni 2025 zu sehen.

Zur Ausstellung erscheint ein Postkartenset mit 36 Karten.
Für den Betrag von à Euro 10 senden wir Ihnen das Postkartenset im Inland gerne zu.
Das Postkartenset ist ebenfalls in der Galerie Boisserée erhältlich.

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Der Event beginnt in
5 Tage
14 Std
49 Min
0 Sek

Veranstalter:in

Galerie Boisserée - J. & W. Boisserée GmbH

Vorverkauf

Der Eintritt zur Ausstellung in kostenfrei.

Total: XX.XX

Infos

Ort:

Galerie Boisserée, Drususgasse 7-11, Köln, DE

Veranstalter:in

"GIRLS – GIRLS – GIRLS" wird organisiert durch:

Galerie Boisserée - J. & W. Boisserée GmbH