Jan

10

Samstag

Zeichnerinnen des Inventars - Eine Leihgabe des MARKK

Zeichnerinnen des Inventars - Eine Leihgabe des MARKK FOR ART, Rittergasse 25, Rittergasse 25, 4051 Basel Tickets

Credits: Fotografie: unbekannt © MARKK

11:00 - 18:00

FOR ART, Rittergasse 25, Basel (CH)

Nach Alberto Giacomettis druckgrafischem Werk rückt FOR ART zum zweiten Mal die Zeichnung in den Fokus. Die «Zeichnerinnen des Inventars» öffnen den Blick auf Methoden institutioneller Sammlungen wie auf den Zauber des genauen Blicks. Die Leihgabe von 150 Inventarzeichnungen stammt vom Museum am Rothenbum – Kulturen und Künste der Welt MARKK in Hamburg.

Sie zeichneten Fischerhaken, Kopfschmuck, Pfeile. Sie hatten Textilien, Masken oder Körbe vor sich. Die Zeichnerinnen am «Museum für Völkerkunde» in Hamburg waren «technische Hilfsarbeiterinnen» und ihr Schaffen ein Schlüssel zur wissenschaftlichen Erschliessung von Gegenständen aus aller Herren Länder. 150 Exponate aus dem historischen Zeichnungsbestand sind bis Ende Februar exklusiv in Basel zu sehen.

Die Ausstellung ist ein Ereignis des Kleinformats: Jedes Blatt liest sich wie das Konzentrat einer fernen kulturellen Praxis; Jede Nachzeichnung eines Gegenstands – sei er aus Kokosblättern, Porzellan, Holz oder Wolle – führt Merkmale auf einer damals als «anders» umschriebenen Welt. Mit seiner grosszügigen Leihgabe ermöglicht das Museum am Rothenbaum Einblick in die Objekterfassung des frühen 20. Jahrhunderts und in eine künstlerische Praxis, deren Urheberinnen lange ohne Namen geblieben sind.

Zum ersten Mal ausserhalb

...

mehr anzeigen

Nach Alberto Giacomettis druckgrafischem Werk rückt FOR ART zum zweiten Mal die Zeichnung in den Fokus. Die «Zeichnerinnen des Inventars» öffnen den Blick auf Methoden institutioneller Sammlungen wie auf den Zauber des genauen Blicks. Die Leihgabe von 150 Inventarzeichnungen stammt vom Museum am Rothenbum – Kulturen und Künste der Welt MARKK in Hamburg.

Sie zeichneten Fischerhaken, Kopfschmuck, Pfeile. Sie hatten Textilien, Masken oder Körbe vor sich. Die Zeichnerinnen am «Museum für Völkerkunde» in Hamburg waren «technische Hilfsarbeiterinnen» und ihr Schaffen ein Schlüssel zur wissenschaftlichen Erschliessung von Gegenständen aus aller Herren Länder. 150 Exponate aus dem historischen Zeichnungsbestand sind bis Ende Februar exklusiv in Basel zu sehen.

Die Ausstellung ist ein Ereignis des Kleinformats: Jedes Blatt liest sich wie das Konzentrat einer fernen kulturellen Praxis; Jede Nachzeichnung eines Gegenstands – sei er aus Kokosblättern, Porzellan, Holz oder Wolle – führt Merkmale auf einer damals als «anders» umschriebenen Welt. Mit seiner grosszügigen Leihgabe ermöglicht das Museum am Rothenbaum Einblick in die Objekterfassung des frühen 20. Jahrhunderts und in eine künstlerische Praxis, deren Urheberinnen lange ohne Namen geblieben sind.

Zum ersten Mal ausserhalb Hamburgs laden die «Zeichnerinnen des Inventars» in Basel zum Staunen ein. Nebst dem knappen Objektbeschrieb mit Material, Grösse und Herkunft auf der Vorderseite jedes Blattes sind vor allem die rückseitigen Zeichnungen ins Gedächtnis des Museums eingegangen. Einmal umreisst die Feder in wenigen Strichen eine Schale, skizziert ein Tier in Silber oder ungebranntem Ton. Dann wieder sind Materialien und ihre Verarbeitung detailreich und in Farbe ausgeführt. Noch steht die handschriftliche Schilderung vor der Fotografie: Die genaue Beobachtung und die massstäbliche Wiedergabe belegen einen Sinn für jedes Detail.

Zahlreiche Expeditionen in die Kolonien hatten im ausgehenden 19. Jahrhundert das Wissen um aussereuropäische Lebensweisen gemehrt. Der Hamburger Senat stärkte Museen als öffentlich-rechtliche Kompetenzzentren und erhöhte die Budgets für Ankäufe und Personal. Nach dem Vorbild anderer Institutionen in Deutschland nahm das «Museum für Völkerkunde» von 1907 bis 1913 elf Zeichnerinnen unter Vertrag. Aus meist bürgerlichen Familien stammend, hatten sie eine Zeichenschule durchlaufen oder brachten eine kunsthandwerkliche Ausbildung mit. Jede von ihnen inventarisierte in den Magazinen jährlich rund 1'500 Objekte. Für eine gesicherte, wenn auch bescheidene Entlöhnung im Schatten der männlichen Kuratoren modellierte ihre anonym verrichtete Arbeit den Blick in die Welt.

Das Museum am Rothenbaum – Kulturen und Künste der Welt, kurz: MARKK (bis 2018 Museum für Völkerkunde Hamburg) wurde 1879 in Hamburg gegründet und zählt heute zu den grössten ethnographischen Museen in Europa.

weniger anzeigen

Veranstalter:in

FOR ART - eine temporäre Kunstintervention von Littmann Kulturprojekte

Total: XX.XX CHF

Infos

Ort:

FOR ART, Rittergasse 25, Rittergasse 25, Basel, CH