Apokalyptik bedeutet in der Alltagssprache so viel wie «Weltuntergang», umfassende Katastrophe». In Krisenzeiten wie den gegenwärtigen sind apokalyptische Vorstellungen weit verbreitet. Mit ihnen einher gehen oft die Behauptung eines geheimen Zukunftswissens, Verschwörungstheorien und dualistische Vorstellungen vom Kampf guter gegen böse Mächte. Solche Narrative haben eine lange Geschichte; ihr Entstehungszusammenhang liegt in der Antike. Insbesondere in der Bibel und benachbarten jüdischen und christlichen Texten hatte die Apokalyptik aber nicht nur negative Konnotationen, sondern auch positive: Der «Weltuntergang» bzw. eine grosse Katastrophe wurde als reinigendes göttliches Gericht vorgestellt, das die heilvolle endzeitliche Herrschaft Gottes einleitet. Kein blosses Ende mit Schrecken also, sondern eine schmerzensreiche Wende zum Guten, zum Heil. Die Konferenz widmet sich der Vorstellungswelt der Apokalyptik und ihrer Geschichte. Sie bringt Forschende aus historischen und gegenwartsbezogenen Theologien, Religions- und Geschichtswissenschaft und Jüdischen Studien zusammen. So soll Licht geworfen werden in diese dramatische, vielgestaltige Vorstellungswelt, ihre Entwicklung und ihre aktuellen Verwendungsmuster. Gefragt werden soll: Was lässt sich für unsere, von grossen
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Apokalyptik bedeutet in der Alltagssprache so viel wie «Weltuntergang», umfassende Katastrophe». In Krisenzeiten wie den gegenwärtigen sind apokalyptische Vorstellungen weit verbreitet. Mit ihnen einher gehen oft die Behauptung eines geheimen Zukunftswissens, Verschwörungstheorien und dualistische Vorstellungen vom Kampf guter gegen böse Mächte. Solche Narrative haben eine lange Geschichte; ihr Entstehungszusammenhang liegt in der Antike. Insbesondere in der Bibel und benachbarten jüdischen und christlichen Texten hatte die Apokalyptik aber nicht nur negative Konnotationen, sondern auch positive: Der «Weltuntergang» bzw. eine grosse Katastrophe wurde als reinigendes göttliches Gericht vorgestellt, das die heilvolle endzeitliche Herrschaft Gottes einleitet. Kein blosses Ende mit Schrecken also, sondern eine schmerzensreiche Wende zum Guten, zum Heil. Die Konferenz widmet sich der Vorstellungswelt der Apokalyptik und ihrer Geschichte. Sie bringt Forschende aus historischen und gegenwartsbezogenen Theologien, Religions- und Geschichtswissenschaft und Jüdischen Studien zusammen. So soll Licht geworfen werden in diese dramatische, vielgestaltige Vorstellungswelt, ihre Entwicklung und ihre aktuellen Verwendungsmuster. Gefragt werden soll: Was lässt sich für unsere, von grossen Zukunftsängsten geplagte Gegenwart lernen aus der religiösen Geschichte der Apokalyptik? «Ende» oder «Wende» – oder weder noch?
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