Hairy ist ein Tanzstück, das Haare als Symbol für sexuelle Emanzipation und Ausdruck von Identität ins Zentrum stellt. Inspiriert von der Tatsache, dass Haare eine der wenigen Körperpartien sind, deren Bewegung sich der direkten Kontrolle entzieht, entwickelt der Choreograf Dovydas Strimaitis eine Tanzsprache, die diese Autonomie sichtbar macht. Mit Mitteln des choreografischen Formalismus wird ein dynamischer Rahmen geschaffen, in dem die Freiheit der Haare als Metapher für Widerstand gegen Unterdrückung und Kontrolle steht. Die Performer:innen, gekleidet in Latex und in geheimnisvolles Halbdunkel getaucht, lassen ihre Haare allein dem Rhythmus gehorchen. Hairy schöpft aus den subkulturellen Bewegungen des Headbangs und Hairwhips, die in der Techno- und Ballroom-Kultur verwurzelt sind, und verwandelt sie in eine tänzerische Feier rebellischer Unabhängigkeit.