frei nach der Erzählung „Es wird etwas geschehen“ von Heinrich Böll
eine inszenierte Lesung mit Puppen, Menschen und Live-Musik
Der Kosmos Büro: Es geht um Routine, Beruf und Berufung, Ersetzbarkeit und Ambition und die hohe Kunst des bürokratischen Leerlaufs.
Das Rückgrat des Abends bildet die Geschichte «Es wird etwas geschehen» (1956) von Heinrich Böll: Ein noch junger Mann qualifiziert sich via Assessment als Mitarbeiter in einer Firma, in der übermenschliche Betriebsamkeit herrscht. Er füllt seinen Platz dort sehr erfolgreich aus. Nur eine Kette von unerwarteten Ereignissen bewirkt, dass er die Firma wieder verlässt und seinen Traumberuf in einem ganz anderen Klima findet: als professioneller Begleiter von Leichenzügen.
Dazwischen schieben sich kurze Szenen aus dem Arbeitsalltag im Büro: Es gibt Scharmützel in der Kaffee-Ecke, penetrante Anrufer, Akten und Dokumente zirkulieren, werden von Schreibtisch zu Schreibtisch verschoben, manche gehen dabei unter, aus andern tauchen Textpassagen auf, die das Thema Büro assoziativ umspielen und die Brücke zur Gegenwart schlagen.
Als Unterströmung bzw. Gegenkraft zu dieser turbulenten, banalen, nicht selten deprimierenden Welt fungiert die Musik: feine, schräge Instrumentalstücke von hypnotischer Qualität, die hinter der Betriebsamkeit die grosse Stille erahnen lassen.
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