Das Dominikanerinnenkloster St. Katharinental bei Diessenhofen überlebte die Aufhebung der Thurgauer Klöster von 1848 knapp. 20 Jahre später mussten aber auch die Diessenhofener Ordensfrauen den Konvent verlassen. Die Kunsthistorikerin Betty Sonnberger beleuchtet in ihrem Vortrag vom 31. Juli 2025 die Hintergründe der Klosterschliessung und das stille Weiterleben der Schwestern andernorts.
Die politische Neuordnung im jungen Kanton Thurgau stellte das klösterliche Leben infrage. Ab 1836 überführte der Kanton die Konvente in die staatliche Verwaltung und verbot das Aufnehmen neuer Mitglieder. Mit der Aufhebung fast aller Klöster im Jahr 1848 ging ihr Besitz an die Kantonskasse.
Zwischen Abschied und Beharrlichkeit
Das Dominikanerinnenkloster St. Katharinental blieb vorerst bestehen – Grund war der klösterliche Grundbesitz auf deutschem Gebiet im Land Baden. Eine sofortige Schliessung mit Gebietsabgabe wäre für den Kanton Thurgau ein zu grosses Verlustgeschäft gewesen. Während der Verhandlungszeit rund um den klösterlichen Landbesitz spekulierte man insgeheim, dass sich das Kloster durch das Ableben der Schwestern von selbst auflösen würde. Doch die Diessenhofener Ordensfrauen hielten am Leben beharrlich fest.
Ein stilles Ende – und ein Neuanfang
Erst 1869 folgte die
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Das Dominikanerinnenkloster St. Katharinental bei Diessenhofen überlebte die Aufhebung der Thurgauer Klöster von 1848 knapp. 20 Jahre später mussten aber auch die Diessenhofener Ordensfrauen den Konvent verlassen. Die Kunsthistorikerin Betty Sonnberger beleuchtet in ihrem Vortrag vom 31. Juli 2025 die Hintergründe der Klosterschliessung und das stille Weiterleben der Schwestern andernorts.
Die politische Neuordnung im jungen Kanton Thurgau stellte das klösterliche Leben infrage. Ab 1836 überführte der Kanton die Konvente in die staatliche Verwaltung und verbot das Aufnehmen neuer Mitglieder. Mit der Aufhebung fast aller Klöster im Jahr 1848 ging ihr Besitz an die Kantonskasse.
Zwischen Abschied und Beharrlichkeit
Das Dominikanerinnenkloster St. Katharinental blieb vorerst bestehen – Grund war der klösterliche Grundbesitz auf deutschem Gebiet im Land Baden. Eine sofortige Schliessung mit Gebietsabgabe wäre für den Kanton Thurgau ein zu grosses Verlustgeschäft gewesen. Während der Verhandlungszeit rund um den klösterlichen Landbesitz spekulierte man insgeheim, dass sich das Kloster durch das Ableben der Schwestern von selbst auflösen würde. Doch die Diessenhofener Ordensfrauen hielten am Leben beharrlich fest.
Ein stilles Ende – und ein Neuanfang
Erst 1869 folgte die endgültige Aufhebung des Klosters und die Schwestern mussten St. Katharinental verlassen. Sie fanden in einem verlassenen Damenstift in Schänis eine neue Heimat – unter ihnen die Subpriorin Katharina Ruckstuhl. In Diessenhofen hingegen wurde das Kloster in ein Alters- und Pflegeheim umfunktioniert. Die stille Andacht wich hier weltlicher Fürsorge. Im Mittagsvortrag beleuchtet die Kunsthistorikerin Betty Sonnberger die letzten Jahre von St. Katharinental, die geprägt waren von politischem Umbruch und gesellschaftlichem Wandel.
Der Museumshäppli-Vortrag «Wohin mit den ehrwürdigen Schwestern? Das Ende des Klosters St. Katharinental im Jahr 1869» findet am Donnerstag, 31. Juli 2025, 12.30 bis 13 Uhr, im Schloss Frauenfeld statt. Der Eintritt ist frei, Anmeldung unter: historisches-museum.tg.ch/events
Bild: Der letzte Konvent von St. Katharinental mit Subpriorin Katharina Ruckstuhl (hinten, 2. v. l.). Undatiertes Foto, Archiv Amt für Denkmalpflege
Quelle:
thurgaukultur.ch - das Kulturportal für den Thurgau, mit Terminen, Themen & Menschen, die zu reden geben.
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