Die Kollektive Tarsier und Konzeptlos spannen zusammen und präsentieren:
FILM & KONZERT
Mi. 04.06.2025, Schall und Rauch (Rheingasse 27, Basel)
20.30 Uhr Weltpremiere: "Les griots de Kéla - de la parole à la musique“
Film von Tiécoura N’Daou (Bamako, Mali)
Tiécoura N’Daou ist anwesend und wird seinen Film präsentieren!
21.00 Uhr Konzert: Sanjally Jobarteh (Kembuje, Gambia)
+ DJ Rainer (Konzeptlos)
Türöffnung: 17.00 Uhr: Bar / 19.30 Uhr: Club
Eintritt: Kollekte mit Richtpreisen
Sanjally Jobarteh kennt die Jeliya, die Kunst als Jali (Griot - Musiker, Dichter, Vermittler) zu leben, seit seiner Geburt, 1962, in Jobartehkunda, Kembuje. Diese Wurzeln pflegt er mit tiefer musikalischer Hingabe. Sein Instrument, die Kora, ist eine 21-saitige Stegharfe, die von den Mandinka in Kaabu, einem Ableger des frühen Königreichs Mali, ungefähr im 17. Jahrhundert erfunden wurde.
Sanjally Jobartes Grossvater, Jali Fili Jobarteh wuchs in Gallé, südlich von Kita, in Mali auf; er spielte das Djeli N’goni (Konting in Mandinka) - eine 4-saitige Spiesslaute und liess sich Ende des 19. Jh. in Tambasansang, im Osten Gambias, nieder. Hier lernte Sanjallys Vater, Amadu Bansang Jobarteh, die Kora kennen und entwickelte auf ihr eine Spielweise, die dem Ngoni entliehen ist. Amadu
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Die Kollektive Tarsier und Konzeptlos spannen zusammen und präsentieren:
FILM & KONZERT
Mi. 04.06.2025, Schall und Rauch (Rheingasse 27, Basel)
20.30 Uhr Weltpremiere: "Les griots de Kéla - de la parole à la musique“
Film von Tiécoura N’Daou (Bamako, Mali)
Tiécoura N’Daou ist anwesend und wird seinen Film präsentieren!
21.00 Uhr Konzert: Sanjally Jobarteh (Kembuje, Gambia)
+ DJ Rainer (Konzeptlos)
Türöffnung: 17.00 Uhr: Bar / 19.30 Uhr: Club
Eintritt: Kollekte mit Richtpreisen
Sanjally Jobarteh kennt die Jeliya, die Kunst als Jali (Griot - Musiker, Dichter, Vermittler) zu leben, seit seiner Geburt, 1962, in Jobartehkunda, Kembuje. Diese Wurzeln pflegt er mit tiefer musikalischer Hingabe. Sein Instrument, die Kora, ist eine 21-saitige Stegharfe, die von den Mandinka in Kaabu, einem Ableger des frühen Königreichs Mali, ungefähr im 17. Jahrhundert erfunden wurde.
Sanjally Jobartes Grossvater, Jali Fili Jobarteh wuchs in Gallé, südlich von Kita, in Mali auf; er spielte das Djeli N’goni (Konting in Mandinka) - eine 4-saitige Spiesslaute und liess sich Ende des 19. Jh. in Tambasansang, im Osten Gambias, nieder. Hier lernte Sanjallys Vater, Amadu Bansang Jobarteh, die Kora kennen und entwickelte auf ihr eine Spielweise, die dem Ngoni entliehen ist. Amadu entwickelte sich zu einem der wichtigsten Koraspieler seiner Generation. Konzerte führten ihn nach Europa und in die USA. Sein Stil, dem musikalischen Erbe Malis näher als jenem der nahen Casamance/Kaabu oder Gambia-West prägte auch Sanjallys Vorlieben. Seine Mutter Aga Kumuna Sakiliba, Sängerin, stammt aus Boraba am Oberlauf des Gambiaflusses, einem Dorf mit grosser musikalischer Tradition.
Mit 17 Jahren wandte sich Sanjally kurz modernerer Musik zu und tauchte danach wieder tief in die Tradition ein, welche ihm sein Vater vermittelte. Bald folgten erste Auftritte mit Amadu; auch begleitete er seine Mutter Aga Kumuna sowie die Stiefmutter Lalla Konteh bei Hochzeiten und anderen Feierlichkeiten. 1983 reiste er mit dem Vater nach London, um ein Jahr später alleine einer Einladung nach Europa zu folgen.
Seine Wanderjahre begannen. Dabei vertiefte er immer wieder seine Erfahrung mit der Kora und der Musik seiner Vorfahren in der Nähe seiner Familie. Es folgten Auftritte am Womad Festival in Cornwall und später in Norwegen, wo er sich 1989 im jazzigen Bergen niederliess. Die nächsten Jahre arbeitete er in verschiedensten Formationen und unterschiedlichen musikalischen Situationen, ohne den Kontakt zu seinen Wurzeln abzubrechen.
Unweit des Elternhauses baute er 1994 sein eigenes Haus, in das er 2017 heimkehrte. In seiner Koraschule „Mandika Heritage School“ unterrichtet Sanjally Jobarteh Schüler aus der ganzen Welt. Er ist der Vater von Sona Jobarteh und Onkel von Toumani Diabaté, der letztes Jahr in Bamako verstarb.
Website: https://www.mandinkaheritagemusicschool.com/
Tiécoura N’Daou ist visueller Künstler (Fotografie/Film) und Philosoph aus Bamako, Mali. Er studierte am „Conservatoire des Arts et Metiers Multimedia Balla Fasseke Kouyate“ in Bamako und leitet dort nun u.a. die Multimedia-Abteilung an der Uni. Nach seinem Studium unternahm er viele Reisen, stellte seine Kunst aus und war «artist in residence» in vielen Ländern.
Seit 2020 studiert er Philosophie an der Mont-Blanc-Universität in Chambéry. Sein Schwerpunkt ist die Informations- und Kommunikationswissenschaft und der Titel seine Dissertation lautet abgekürzt und übersetzt:
«Die Aneignung der neuen Medien durch die traditionellen Kommunikatoren, die Griots aus Mali».
Als visueller Künstler unterlegte Tiécoura N’Daou seine These mit einem Film - "Les Griots de Kéla - de la parole à la musique" - den wir heute als 2. Vorabversion und als Weltpremiere sehen. Tiécoura N’Daou wird am 04.06. anwesend sein und seinen Film präsentieren.
Inhaltsangabe
Vor fast 800 Jahren entstand in Mali ein Königreich, das einen neuen Beruf hervorbrachte: den Griot, der in Mali «Djeli» genannt wird. In unseren Worten ausgedrückt bestand seine Arbeit aus der mündlichen Übermittlung von Geschichte und Kultur als Musiker, Lobliedsänger, Genealoge, Botschafter, Vermittler und einiges mehr. Zur Übermittlung benutzt ein Djeli nebst dem Tanz vor allem Worte und Musik.
Seither sind die Djeli aus der westafrikanischen Kultur nicht mehr wegzudenken. Mit ihrer Sprache, den „stilisierten“ Rezitationen, der höfischen, klassischen Musik nehmen sie bis heute eine Rolle ein, die wir als Vermittler, als Medien und Mediatoren umschreiben würden. Die aktuellen technischen Entwicklungen der Medien verschieben die klassischen Mechanismen von Wissensvermittlung und Wissensaneignung, auch in den Ländern südlich der Sahara. Sie verändern die Rolle, welche jahrhundertelang die Djeli einnahmen.
Kéla ist ein Dorf im Süden von Mali, nahe der Grenze zu Guinée Conakry. Es gilt als eines der bedeutendsten Griotdörfer in Mali; in seiner Djeli-Schule vertiefen sich Griots aus ganz Westafrika bei den Tempelwächtern der geschichtlichen und musikalischen Traditionen des Malireiches. Aus Kéla stammen musikalische Grössen wie die bereits verstorbenen Kasse Mady Diabaté und Siramori Diabaté sowie ihre noch lebende Tochter Bintan Kouyaté.
Das Traditionsbewusstsein von Kéla wählte Tiécoura N’Daou in seinem Film "Les griots de Kéla - de la parole à la musique“ zum Ausgangspunkt, um die Einflüsse der modernen Kommunikationsmittel wie das Handy, die sozialen Medien usw. auf die traditionellen Kommunikatoren, die Djeli, zu untersuchen und darzustellen.
Website: https://tiecoura-com.webflow.io/
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