Dreißig Jahre nach Erscheinen dieses Klassikers radikalfeministischer Theorie wird „Loving to Survive" erstmals auf deutsch veröffentlicht. Die Psychologie-Professorin Dee Graham entwickelt darin die radikale Analyse, dass die Bindung an Täter als Überlebensstrategie nicht nur auf individueller Ebene vorkommt, sondern auch auf gesellschaftlicher Ebene zwischen beherrschten und herrschenden Gruppen, wie bspw. zwischen Frauen und Männern. Sie stellt die Frage auf, ob die Femininität, die Liebe zu Männern und die Heterosexualität von Frauen Elemente des „Gesellschaftlichen Stockholm-Syndroms" sind. Endlich ist dieser aufschlussreiche Blick auf unseren patriarchalen Käfig - der so aktuell ist wie 1994 - im deutschsprachigen Raum verfügbar.
Anne Ehrlich ist feministische Aktivistin, Psychologin und Übersetzerin des Buches, das im Oktober 2024 erscheint und wird die Theorie und das Buch vorstellen.
Eine Veranstaltung des Radfem Kollektiv Berlin