Wie man Wälder aus 600 km Höhe und mit 7 km/s Fluggeschwindigkeit kartographiert
mit M.Sc. Ida Boschenrieder
Das europäische Erdbeobachtungsprogramm besteht aus drei Säulen, die in unterschiedlicher Art und Weise zur Bewahrung unseres blauen Planeten beitragen. Der prominenteste Bereich ist die Meteorologie. Die Wettervorhersage ist mittlerweile zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Etwas weniger bewusst nutzen wir die Leistungen der anwendungsorientierten Säule Copernicus. Hier stehen die Bedürfnisse der Nutzer im Vordergrund. Es werden Messdaten erhoben, die unter anderem zur Notfallhilfe, zur Koordination der Schifffahrt, zur Optimierung von Ressourcen oder als Grundlage für politische Entscheidungen genutzt werden. Die letzte Säule bilden die wissenschaftlichen Missionen. Deren übergeordnetes Ziel ist es die grundlegenden Mechanismen auf unserem Planeten zu verstehen und beschreiben zu können. Es werden die Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Zonen und Schichten auf der Erde untersucht.
Die nächste Ergänzung der europäischen Weltraumflotte ist die wissenschaftliche Mission BIOMASS. Ausgestattet mit einem neuartigen Radarinstrument soll eine ‚hochauflösende‘ Kartographierung der weltweiten, oberirdischen Biomasse erfolgen und das Verständnis des
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Wie man Wälder aus 600 km Höhe und mit 7 km/s Fluggeschwindigkeit kartographiert
mit M.Sc. Ida Boschenrieder
Das europäische Erdbeobachtungsprogramm besteht aus drei Säulen, die in unterschiedlicher Art und Weise zur Bewahrung unseres blauen Planeten beitragen. Der prominenteste Bereich ist die Meteorologie. Die Wettervorhersage ist mittlerweile zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Etwas weniger bewusst nutzen wir die Leistungen der anwendungsorientierten Säule Copernicus. Hier stehen die Bedürfnisse der Nutzer im Vordergrund. Es werden Messdaten erhoben, die unter anderem zur Notfallhilfe, zur Koordination der Schifffahrt, zur Optimierung von Ressourcen oder als Grundlage für politische Entscheidungen genutzt werden. Die letzte Säule bilden die wissenschaftlichen Missionen. Deren übergeordnetes Ziel ist es die grundlegenden Mechanismen auf unserem Planeten zu verstehen und beschreiben zu können. Es werden die Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Zonen und Schichten auf der Erde untersucht.
Die nächste Ergänzung der europäischen Weltraumflotte ist die wissenschaftliche Mission BIOMASS. Ausgestattet mit einem neuartigen Radarinstrument soll eine ‚hochauflösende‘ Kartographierung der weltweiten, oberirdischen Biomasse erfolgen und das Verständnis des Kohlestoffzyklus vertieft werden. Zurzeit wird der Satellit in Französisch-Guyana nach dem Schiffstransport über den Atlantik ein letztes Mal durchgecheckt. Der Start mit einer europäischen VEGA-C ist für Ende April 2025 vorgesehen.
Die Entwicklung, der Bau und der Start des Satelliten sind nur der erste Teil der Mission. Die Inbetriebnahme und der kontinuierliche Betrieb durch das europäische Operationszentrum (ESOC) und die Auswertung der Radaraufnahmen durch die Wissenschaftler stehen noch aus und sind mindestens genauso herausfordernd. Am Ende aller Anstrengung stehen neue Erkenntnisse, die die Konsequenzen unseres Handelns sichtbar machen und uns helfen unseren Weg in die Zukunft zu finden.
Ida Boschenrieder wird dem Publikum allgemeinverständlich einen Einblick in BIOMASS geben. Der Vortrag beginnt mit einer Übersicht über die Landschaft der europäischen Erdbeobachtungssatelliten und einer Einordnung der Mission. Anschließend wird die Funktionsweise des Instruments erläutert und auf die technischen Besonderheiten des Designs eingegangen. Die Ausführungen werden mit Bildern der reellen Hardware und Impressionen von den Testkampagnen unterlegt.
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