Sein neues Album „Contigo“ ist ein Wurf, das gleich vorneweg. Ein Instant-Klassiker, sehr gediegen, sehr elegant, mit ausladenden Streicher-Arrangements über munter purzelnden Bässen. Dazu diese Ennio-Morricone-Gitarrenzupfer, von denen man nie genug bekommen kann. Und dann natürlich Jinte Deprez, dieser belgische Pop-Stilist mit seiner goldenen Stimme und einem Gespür für Platinmelodien. Das geht runter wie ein Glas Moët Impérial. Deprez, der mit seiner Band Balthazar einst Indie-Pop-Ruhm erlangte und nun als J. BERNARDT auf samtenen Salon-Löwen-Pfoten schreitet, hat mit „Contigo“ eine Break-Up-Pop-Oper geschrieben, in der er die Phasen einer Trennung minutiös vertont: Wir durchleben Schock, Trauer, Wut, Verleugnung, Schmerz und Akzeptanz. Und wenn unserem Helden zum Schluss mit dem epischen „Free“ der Befreiungsschlag gelingt und die Tränen abgetupft sind, wünschte man sich, dass das Drama noch einmal von vorne beginnt.