Merkwürdig, wie zeitgemäß und modern die frechen Texte der Goldenen 1920er Jahre
daherkommen. In den Liedern dieser Zeit riskiert man schon mal eine dicke Lippe.
Die Texte handeln von Unabhängigkeit, Verletzlichkeit oder der weiblichen Eitelkeit
und sind immer verbunden mit großen Melodien. Das Kleinkunst-Duo Katharina Burges und Sara Pieper
erobert nun die Musik dieser kunstschwangeren Epoche. Mit einem Augenzwinkern
bringen die beiden das Unerhörte auf die Bühne. Ihre Freude an den Songs springt
sofort auf das Publikum über und versprüht den Zauber dieser schillernden Zeit. In
dicken Rauch eingehüllt, entpuppt sich das Weib als männerverzehrender Vamp, nicht
treu, dafür aber schön und mondän. Genauso spielerisch tauchen die beiden
Musikerinnen „in die Lieder, die die Welt bedeuten“ ein und versetzen den Saal -
theatralisch gesprochen - in Vibration.