Meine Tochter nennt mich Baba. So wie ich meinen Vater nannte. Er war ein nicht immer einfacher Mann. Sehr intensiv und oft herausfordernd. Aufgewachsen in einer Kleinstadt am Rand der Wüste, am Rand der Savanne, in der es nur eine Handvoll Telefone gab aber ein Kino...
Bei uns gab es Sonntag nachmittag süßen Tee mit Milch, der sonst immer plärrende Fernseher wurde leise gedreht. Wir Geschwister flochten Zöpfe, hockten wie eine Horde junger Paviane dicht beieinander und mein Vater erzählte Geschichten. Genaugenommen erfand er sie. Er war ein großartiger Erzähler, wild und ungestüm schienen seine Worte auf einem Fluss zu treiben, und fanden doch immer ein Ziel. Oft fischte Baba im Jetzt, in dem was wir ihm zuriefen, und verknüpfte die Welt, die wir in Europa aufgewachsenen kannten, mit den Schätzen unserer ostafrikanischen Ahnen. Und auch wenn wir in vielem so weit von einander entfernt schienen, rückten in seinen Geschichten die Welten zueinander. Geschichten voller Leben und Zauber, Tod und Glück, Liebe und Chaos, Geistern und Menschen und Tieren. BABAS TALES sucht auf der Bühne nach diesem Erzählen.
