Into the classic
Sleipnir – der achtbeinige
Was geschieht, wenn der Tag endet? Wenn Licht sich in Schatten verwandelt und die Welt zur Ruhe kommt – oder zu flüstern beginnt? Die Konzertreihe Nacht.musik versammelt Werke, die genau diesen Zwischenraum ausloten: Musik zwischen Klarheit und Traum, zwischen Form und Emotion, zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Den Auftakt macht Reinhold Glières selten gespieltes Streichoktett, ein Jugendwerk voll romantischer Wärme, das in klassischer Form leuchtet, aber bereits innere Spannungen und einen großen klanglichen Atem offenbart. Ein Stück, das den Abend gleichsam öffnet – weit und weitläufig wie eine Dämmerung.
Maurice Ravels Streichquartett führt diesen Faden weiter: mit einer Musik, die sich wie Licht auf Wasser bewegt. Raffinierte Farben, rhythmische Verschiebungen und fernöstliche Anklänge lassen den Klangkörper schillern – ein impressionistischer Blick in das Unbewusste, in dem die Nacht nicht dunkel, sondern schimmernd ist. Helena Winkelmanns Sleipnir bricht diesen Zustand auf: galoppierend, wild, unberechenbar. Die Nacht als Ort des Kontrollverlusts, der Ekstase, aber auch des Übergangs in andere Welten – getragen von einem mythischen Pferd, das zwischen Leben und Tod reist.
Und schließlich Myroslav Skoryks Dyptych: ein
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Into the classic
Sleipnir – der achtbeinige
Was geschieht, wenn der Tag endet? Wenn Licht sich in Schatten verwandelt und die Welt zur Ruhe kommt – oder zu flüstern beginnt? Die Konzertreihe Nacht.musik versammelt Werke, die genau diesen Zwischenraum ausloten: Musik zwischen Klarheit und Traum, zwischen Form und Emotion, zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Den Auftakt macht Reinhold Glières selten gespieltes Streichoktett, ein Jugendwerk voll romantischer Wärme, das in klassischer Form leuchtet, aber bereits innere Spannungen und einen großen klanglichen Atem offenbart. Ein Stück, das den Abend gleichsam öffnet – weit und weitläufig wie eine Dämmerung.
Maurice Ravels Streichquartett führt diesen Faden weiter: mit einer Musik, die sich wie Licht auf Wasser bewegt. Raffinierte Farben, rhythmische Verschiebungen und fernöstliche Anklänge lassen den Klangkörper schillern – ein impressionistischer Blick in das Unbewusste, in dem die Nacht nicht dunkel, sondern schimmernd ist. Helena Winkelmanns Sleipnir bricht diesen Zustand auf: galoppierend, wild, unberechenbar. Die Nacht als Ort des Kontrollverlusts, der Ekstase, aber auch des Übergangs in andere Welten – getragen von einem mythischen Pferd, das zwischen Leben und Tod reist.
Und schließlich Myroslav Skoryks Dyptych: ein stilles Nachbild, fast wie ein musikalisches Nachglühen. Das Lamento spricht von Verlust, aber auch von Würde – ein Nachtstück im eigentlichen Sinne: reduziert, klar, berührend. Was diese Werke verbindet, ist ihr Zugang zur Nacht – nicht als bloße Abwesenheit von Licht, sondern als ein Raum der Verwandlung. Nacht.musik macht diesen Raum hörbar.
ELENA NEFF ZHUNKE, VIOLINE
GWENDOLINE ROUILLER, VIOLINE
NADJA SLADUKHINA, VIOLINE
OREST SMOVZH, VIOLINE
RICARDO GASPARD, VIOLA
JANA STOJANOVIC, VIOLA
MATHIAS JOHANSEN, VIOLONCELLO
OLGA ZHUKOVA, VIOLONCELLO
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