Loris Behanzin wurde 1982 in Cotonou, Benin, als Nachfahre der Dynastie von Dahomey geboren. Sein Name verweist auf König Behanzin, der einst gegen die französische Kolonialherrschaft kämpfte. Die Kolonisierung entfremdete auch Loris’ Generation von ihrer eigenen Kultur. Obwohl er in der Wiege des Voduns (afrikanische Religion) aufwuchs, wurde in seiner Familie Französisch gesprochen. Als Jugendlicher kam er nach Paris, um eine „ordentliche“ Bildung zu erhalten. Zurück in Benin suchte er nach seinen Wurzeln und entdeckte die Bildsprache der Königspaläste sowie die spirituelle Dimension des Voduns.
Um seine Erfahrungen und Fragen auszudrücken, begann er zu malen. 2002 arbeitete er beim Künstler Tchif Tschiakpe und entwickelte eigene Techniken. Seine Werke verbinden mystische und humorvolle Symbolik und reflektieren gesellschaftliche, zwischenmenschliche und Mensch-Natur-Beziehungen.
Seit 2006 lebt er in Deutschland. Aufenthalte in Togo und Madagaskar prägten seinen Stil weiter. Der zeitgenössische Künstler arbeitet mit Papier und anderen Materialien eine Struktur und eine dritte Dimension in seine Werke. Die erdige Farbigkeit mancher Bilder wird auch mit natürlichen Farbpigmenten aus Afrika erreicht. Er nutzt seine Kunst, um die Daseinsberechtigung und Ebenbürtigkeit afrikanischer Formsprache in einer globalisierten Welt zu demonstrieren.