Es musizieren Iryna Gintova und Oriana Kriszten (Violinen), Elisabeth Kohler (Viola) und Stefan Baumann (Violoncello).
Das Streichquartett a-Moll op. 51 von Johannes Brahms ist nicht aus dem Nichts entstanden, habe er doch zuvor, so die Äusserung einem Freund gegenüber, «bereits über 20 Quartette komponiert». 1853, also mit zwanzig Jahren, hatte er geplant, sein Opus 1 – wie es sich lange Zeit gehört hatte – für ein Quartett in h-Moll vorzusehen, wies diese Opuszahl dann aber einem Werk für sein eigenes Instrument zu, der 1. Klaviersonate. 20 Jahre später, inzwischen doppelt so alt, scheint er sein a-Moll-Quartett dem Geiger und Freund Joseph Joachim zugedacht zu haben. Schliesslich ging aber die Widmung, nicht zuletzt wegen einer schweren Verstimmung mit Joachim, an den Chirurgen Theodor Billroth, was – wie Brahms sich ausdrückt – angesichts der «Zangengeburt» sinnvoll scheint.
Hanspeter Michel fand im Mozartjahr 1991 zur Kunstmusik. Bereits als Schüler schrieb er erste Klavierstücke und leitete nach einer Chorleiterausbildung u. a. den Kirchenchor seiner Heimatgemeinde. 1996 wurde seine 1. Sinfonie anlässlich eines Kompositionswettbewerbes durch das Bieler Sinfonieorchester unter Jost Meier uraufgeführt. Der Teufner Drogist komponiert in seiner Freizeit neben
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Es musizieren Iryna Gintova und Oriana Kriszten (Violinen), Elisabeth Kohler (Viola) und Stefan Baumann (Violoncello).
Das Streichquartett a-Moll op. 51 von Johannes Brahms ist nicht aus dem Nichts entstanden, habe er doch zuvor, so die Äusserung einem Freund gegenüber, «bereits über 20 Quartette komponiert». 1853, also mit zwanzig Jahren, hatte er geplant, sein Opus 1 – wie es sich lange Zeit gehört hatte – für ein Quartett in h-Moll vorzusehen, wies diese Opuszahl dann aber einem Werk für sein eigenes Instrument zu, der 1. Klaviersonate. 20 Jahre später, inzwischen doppelt so alt, scheint er sein a-Moll-Quartett dem Geiger und Freund Joseph Joachim zugedacht zu haben. Schliesslich ging aber die Widmung, nicht zuletzt wegen einer schweren Verstimmung mit Joachim, an den Chirurgen Theodor Billroth, was – wie Brahms sich ausdrückt – angesichts der «Zangengeburt» sinnvoll scheint.
Hanspeter Michel fand im Mozartjahr 1991 zur Kunstmusik. Bereits als Schüler schrieb er erste Klavierstücke und leitete nach einer Chorleiterausbildung u. a. den Kirchenchor seiner Heimatgemeinde. 1996 wurde seine 1. Sinfonie anlässlich eines Kompositionswettbewerbes durch das Bieler Sinfonieorchester unter Jost Meier uraufgeführt. Der Teufner Drogist komponiert in seiner Freizeit neben Kammer- hauptsächlich Vokalmusik (geistliche Werke, darunter die Auftragskomposition "Meine Zeit steht in Deinen Händen", oder Lieder mit Texten der Frutigtaler Mundartdichterin Maria Lauber). Seine autodidaktisch erworbenen Kenntnisse vertiefte er durch Lehrgänge bei der St. Galler Komponistin Alice Baumgartner und beim Musikwissenschaftler Michael Wersin.
Obschon das Streichquartett e-Moll op. 104 von Hanspeter Michel, das hier zur Uraufführung gelangt, eine gemässigte Tonsprache vertritt und in seinem formalen Aufbau klassischen Vorbildern folgt, lotet Michel eine Vielzahl stilistischer Möglichkeiten aus; so vereint er barocke Kontrapunktik mit spätromantischer Harmonik, verwendet Kirchentonarten und knüpft mit pentatonischen Elementen an die Klangwelt des Impressionismus an.
Apéro im Anschluss.
Das Konzert wird unterstützt durch die Steinegg Stiftung Herisau und die Kulturförderung Appenzell Ausserrhoden.
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