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Sunday

Musik von vier Emporen

Musik von vier Emporen Klosterkirche St. Martin Muri, Marktstrasse 4, 5630 Muri AG Tickets

Credits: Murikultur

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Klosterkirche St. Martin Muri, Muri AG (CH)

Klingende Himmelskörper? In der Barockzeit herrschte die Vorstellung, dass die Harmonie der Musik die Proportionen des Universums widerspiegelt. Neu war diese Idee nicht: Schon der antike Philosoph Pythagoras sprach von der Sphärenharmonie als universeller Ordnung, die Musik, Zahl und Kosmos verbindet. Der habsburgische Hofmathematiker Johannes Kepler stellte schliesslich durch astronomische Beobachtungen fest, dass das Verhältnis der Bahngeschwindigkeiten der Planeten zueinander mathematisch tatsächlich ziemlich genau musikalischen Akkorden entsprach.

Athanasius Kircher, Universalgelehrter des Papstes in Rom, griff diesen Gedanken auf und entwarf seine Vision einer umfassenden «Weltharmonie». Die Klosterkirche Muri mit ihrem Oktogon und den vier Musikemporen ist steingewordener Ausdruck dieser Vorstellung eines wohlproportionierten, klingenden Kosmos, in dessen Zentrum wir als Zuhörer:innen regelrecht im Klang der vielen Stimmen schweben. Komponisten wie Orazio Benevoli entwickelten in der Mitte des 17. Jahrhunderts den römischen «Kolossalstil» und erschufen durch Vielstimmigkeit und Mehrchörigkeit eindrucksvolle Klangräume.

Diese Ideenwelten und Klangeindrücke sogten Komponisten wie Johann Caspar Kerll oder Johann Philipp Baudrexel während ihrer Studien in Rom auf

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Klingende Himmelskörper? In der Barockzeit herrschte die Vorstellung, dass die Harmonie der Musik die Proportionen des Universums widerspiegelt. Neu war diese Idee nicht: Schon der antike Philosoph Pythagoras sprach von der Sphärenharmonie als universeller Ordnung, die Musik, Zahl und Kosmos verbindet. Der habsburgische Hofmathematiker Johannes Kepler stellte schliesslich durch astronomische Beobachtungen fest, dass das Verhältnis der Bahngeschwindigkeiten der Planeten zueinander mathematisch tatsächlich ziemlich genau musikalischen Akkorden entsprach.

Athanasius Kircher, Universalgelehrter des Papstes in Rom, griff diesen Gedanken auf und entwarf seine Vision einer umfassenden «Weltharmonie». Die Klosterkirche Muri mit ihrem Oktogon und den vier Musikemporen ist steingewordener Ausdruck dieser Vorstellung eines wohlproportionierten, klingenden Kosmos, in dessen Zentrum wir als Zuhörer:innen regelrecht im Klang der vielen Stimmen schweben. Komponisten wie Orazio Benevoli entwickelten in der Mitte des 17. Jahrhunderts den römischen «Kolossalstil» und erschufen durch Vielstimmigkeit und Mehrchörigkeit eindrucksvolle Klangräume.

Diese Ideenwelten und Klangeindrücke sogten Komponisten wie Johann Caspar Kerll oder Johann Philipp Baudrexel während ihrer Studien in Rom auf und trugen sie mit sich zurück in den Raum nördlich der Alpen. Beide waren persönliche Weggefährten des exakt vor vierhundert Jahren in Bremgarten geborenen Johann Melchior Gletle, der sich diese neue Klangsprache ebenfalls aneignete und dadurch zum wichtigsten Schweizer Komponisten seines Jahrhunderts wurde. In ihren Werken erleben wir den Zauber der mehrchörigen Klangarchitektur als berauschende barocke «Himmelsmusik».


Cappella Murensis
Il Fuoco eterno
Christoph Anzböck – Leitung

unter dem Patronat der Vereinigung Freunde der Klosterkirche Muri

Konzerteinführung 30 Minuten vor Konzertbeginn


Es stehen vergünstigte Übernachtungsmöglichkeiten in Kombination mit dem Ticket im Drei-Häuser-Hotel Caspar in Muri (056 200 71 00 / info@casparmuri.ch) zur Verfügung.

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Event organiser

Murikultur - Musik in der Klosterkirche

Presale

Vorverkauf ab 28. April 2026 unter www.murikultur.ch

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Total: XX.XX CHF

Info

Location:

Klosterkirche St. Martin Muri, Marktstrasse 4, Muri AG, CH

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