03. Oktober 2025
20:00 Uhr
Alte St. Alexander Kirche Wallenhorst
Lieder der Renaissance – Per a Meraviglia
Sophie Klussmann (Sopran)
Hopkinson Smith (Laute)
Die Einführung des Notendrucks in Italien und Frankreich zu Beginn des 16. Jahrhunderts eröffnete unzähligen Ensembles die Welt der Volksmusik. Neue Druckereien in Venedig und Paris brachten ein Buch nach dem anderen mit drei- und vierstimmiger Musik heraus, die gesungen oder auf Instrumenten gespielt werden konnte. Ein ganz natürlicher Nebeneffekt dieser Entwicklung war die Bearbeitung dieses mehrstimmigen Repertoires für die Solostimme mit Begleitung. Veröffentlichungen, in denen die unteren Stimmen der Vokaloriginale in Lautentabulatur umgeschrieben wurden, sind die ersten Beispiele für Musik für Gesang und Laute. Aus diesen Sammlungen stammen die Lieder in der ersten Hälfte dieses Konzerts.
Die englischen Lieder gegen Ende des 16. Jahrhunderts von fast volkstümlicher Melodik wechseln sich ab mit verzweifelten Klageliedern, deren Melancholie in die dunkelsten Tiefen der quälenden Existenz des Komponisten vorzudringen und sie auf eine Ebene edler Beredsamkeit zu heben scheint.
Fast alle Lautenliedkomponisten waren selbst Lautenisten, und die exklusive musikalische Sprache des Instruments ist nicht nur ein
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03. Oktober 2025
20:00 Uhr
Alte St. Alexander Kirche Wallenhorst
Lieder der Renaissance – Per a Meraviglia
Sophie Klussmann (Sopran)
Hopkinson Smith (Laute)
Die Einführung des Notendrucks in Italien und Frankreich zu Beginn des 16. Jahrhunderts eröffnete unzähligen Ensembles die Welt der Volksmusik. Neue Druckereien in Venedig und Paris brachten ein Buch nach dem anderen mit drei- und vierstimmiger Musik heraus, die gesungen oder auf Instrumenten gespielt werden konnte. Ein ganz natürlicher Nebeneffekt dieser Entwicklung war die Bearbeitung dieses mehrstimmigen Repertoires für die Solostimme mit Begleitung. Veröffentlichungen, in denen die unteren Stimmen der Vokaloriginale in Lautentabulatur umgeschrieben wurden, sind die ersten Beispiele für Musik für Gesang und Laute. Aus diesen Sammlungen stammen die Lieder in der ersten Hälfte dieses Konzerts.
Die englischen Lieder gegen Ende des 16. Jahrhunderts von fast volkstümlicher Melodik wechseln sich ab mit verzweifelten Klageliedern, deren Melancholie in die dunkelsten Tiefen der quälenden Existenz des Komponisten vorzudringen und sie auf eine Ebene edler Beredsamkeit zu heben scheint.
Fast alle Lautenliedkomponisten waren selbst Lautenisten, und die exklusive musikalische Sprache des Instruments ist nicht nur ein organischer Bestandteil der Begleitung, sondern auch ein Leitfaden für den Einsatz der Stimme in diesem Repertoire. So wie die Intensität und Leidenschaft des Lautenklangs weit über den scheinbar begrenzten dynamischen Bereich hinausreicht, so gewinnt auch die Stimme, die die Dynamik der intimen Welt der Laute teilt, an unerwarteter Ausdruckskraft. In einem Repertoire, in dem viele Motive zwischen den beiden Interpreten ausgetauscht werden, entwickeln die Stimme und die Laute eine gemeinsame Verpflichtung zu linearer Klarheit und rhetorischem Reichtum sowie eine gemeinsame Verantwortung gegenüber dem Text.
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