Saša Stanišić formuliert seine ganz persönliche Einladung an Sie, liebe Gäste, zu seinem Auftritt bei der Herbstlese:
Sie werden bei meiner Veranstaltung, jeder für sich und alle zusammen, etwas von mir mitnehmen (und ich auch von ihnen!). Vielleicht sogar etwas verstehen, was Ihnen unklar war, oder, noch interessanter, nicht mehr verstehen, was eigentlich klar schien. Denn es ist so wichtig, Uneindeutigkeit zuzulassen, sich auszusetzen, das werden Sie, das ist der Begriff. Das ist Literatur: sich anderen Perspektiven, Biografien und Themen aussetzen, mitdenken und widersprechen und mitmachen in Zeiten des Besserwissens und der Konzentration auf das Eigene (meist gegen das Andere). Mit meinen Texten möchte ich Sie einladen, über das eigene Wohl, den eigenen Körper, das Bild, welches man von sich selbst in sozialen Medien hinterlassen will, hinauszuschauen. Denn die eigenen Ressentiments wurzeln dort am tiefsten, wo man nur auf sich selbst und seinesgleichen trifft.
Es ist gut, wenn Sie kommen, sonst wäre ich allein. Und allein, das sollte niemand sein, der das nicht will.
Saša Stanišić wurde 1978 in Višegrad (Jugoslawien) geboren und lebt seit 1992 in Deutschland. Seine Werke wurden in über 40 Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet. Stanišić erhielt u. a. den Preis der
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Saša Stanišić formuliert seine ganz persönliche Einladung an Sie, liebe Gäste, zu seinem Auftritt bei der Herbstlese:
Sie werden bei meiner Veranstaltung, jeder für sich und alle zusammen, etwas von mir mitnehmen (und ich auch von ihnen!). Vielleicht sogar etwas verstehen, was Ihnen unklar war, oder, noch interessanter, nicht mehr verstehen, was eigentlich klar schien. Denn es ist so wichtig, Uneindeutigkeit zuzulassen, sich auszusetzen, das werden Sie, das ist der Begriff. Das ist Literatur: sich anderen Perspektiven, Biografien und Themen aussetzen, mitdenken und widersprechen und mitmachen in Zeiten des Besserwissens und der Konzentration auf das Eigene (meist gegen das Andere). Mit meinen Texten möchte ich Sie einladen, über das eigene Wohl, den eigenen Körper, das Bild, welches man von sich selbst in sozialen Medien hinterlassen will, hinauszuschauen. Denn die eigenen Ressentiments wurzeln dort am tiefsten, wo man nur auf sich selbst und seinesgleichen trifft.
Es ist gut, wenn Sie kommen, sonst wäre ich allein. Und allein, das sollte niemand sein, der das nicht will.
Saša Stanišić wurde 1978 in Višegrad (Jugoslawien) geboren und lebt seit 1992 in Deutschland. Seine Werke wurden in über 40 Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet. Stanišić erhielt u. a. den Preis der Leipziger Buchmesse für „Vor dem Fest“ und für „Herkunft“ den Deutschen Buchpreis 2019. Er lebt und arbeitet in Hamburg.
In Kooperation mit dem Katholischen Forum im Land Thüringen und der Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen e.V.
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