Dramen aus allen Bereichen der Gegenwart von Vicco von Bülow alias Loriot
Über zehn Kleindramen wird unser Loriot-Abend enthalten, mit rotem Sofa und vielleicht auch einem Mops.
Dramatische Werke soll es seit etwa zweitausendfünfhundert Jahren geben. Das kann stimmen, es gab in Berlin schon Theateraufführungen, als ich noch ein Kind war. Man spielte damals Stücke von Shakespeare, Molière, Lessing, Goethe, Schiller, Kleist, Ibsen, Strindberg, Hauptmann und Ähnliches. Heute sind die genannten Autoren unbekannt und ihre Werke in Vergessenheit geraten. Das Publikum ist anspruchsvoller geworden. Es erwartet die dramatische Verarbeitung von Problemen aus dem eigenen Lebensbereich. Infolge mannigfaltiger Belastungen durch Beruf, Familie und Freizeit ist der moderne Mensch jedoch kaum noch imstande, sich auf ein mehrstündiges Bühnenwerk zu konzentrieren. Aus diesem Grunde überschreitet so gut wie keines meiner Dramen eine Länge von fünf Minuten. Damit sind sie dem biologischen Rhythmus von Menschen und weißen Mäusen angepasst.
Loriot im Vorwort zu »Dramatische Werke« (1981)
Regie: Ingo Pfeiffer
Kostüme: Daniela Zepper
mit Marc Marchand | Susanne Pfeiffer