Mar

20

Thursday

Concept Store Quartet - The Light is the Memory of the Past

Concept Store Quartet - The Light is the Memory of the Past Kunstraum Walcheturm, Kanonengasse 20, 8004 Zürich Tickets

Credits: Concept Store Quartet

Concept Store Quartet
Alicja Pilarczyk, Violine
Pablo González Balaguer, Saxophon
Nejc Grm, Akkordeon
Jeanne Larrouturou, Perkussion

 

Programm:
Asia Ahmetjanova - Dinner for two (Swiss Premiere)

Stylianos Dimou - Sul les traces de la fissure

Mike Svoboda - Growth I
Violinkonzert für Violine, Saxophon, Akkordeon und Perkussion

Paul Clift - Colours are like memories of other colours II

 

„The light is the memory of the past, the colour is the promise of the future” (Das Licht ist die Erinnerung an die Vergangenheit, die Farbe ist das Versprechen der Zukunft.) Das Zitat, das William Turner zugeschrieben wird, eröffnet ein weites Fenster für philosophische Interpretationen, doch es gibt einen roten Faden, der sich durch die vier Kompositionen unseres Programms zieht.

Dinner for Two, das Stück von Asia Ahmetjanova, beschäftigt sich mit dem psychologischen Konzept der Subpersönlichkeiten, das von Roberto Assagioli entwickelt wurde. Subpersönlichkeiten werden als Teile des Selbst verstanden, die sich als Reaktion auf unterschiedliche Lebenserfahrungen entwickelt haben. Sie können innere Stimmen, widersprüchliche Wünsche oder Persönlichkeiten sein, die ein Individuum in verschiedenen Situationen annimmt (z. B. der „Fürsorger“, der „Innere Kritiker“, das

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Concept Store Quartet
Alicja Pilarczyk, Violine
Pablo González Balaguer, Saxophon
Nejc Grm, Akkordeon
Jeanne Larrouturou, Perkussion

 

Programm:
Asia Ahmetjanova - Dinner for two (Swiss Premiere)

Stylianos Dimou - Sul les traces de la fissure

Mike Svoboda - Growth I
Violinkonzert für Violine, Saxophon, Akkordeon und Perkussion

Paul Clift - Colours are like memories of other colours II

 

„The light is the memory of the past, the colour is the promise of the future” (Das Licht ist die Erinnerung an die Vergangenheit, die Farbe ist das Versprechen der Zukunft.) Das Zitat, das William Turner zugeschrieben wird, eröffnet ein weites Fenster für philosophische Interpretationen, doch es gibt einen roten Faden, der sich durch die vier Kompositionen unseres Programms zieht.

Dinner for Two, das Stück von Asia Ahmetjanova, beschäftigt sich mit dem psychologischen Konzept der Subpersönlichkeiten, das von Roberto Assagioli entwickelt wurde. Subpersönlichkeiten werden als Teile des Selbst verstanden, die sich als Reaktion auf unterschiedliche Lebenserfahrungen entwickelt haben. Sie können innere Stimmen, widersprüchliche Wünsche oder Persönlichkeiten sein, die ein Individuum in verschiedenen Situationen annimmt (z. B. der „Fürsorger“, der „Innere Kritiker“, das „Kind“, der „Rebell“). Der innere Dialog dieser verschiedenen „Ichs“ stellt den ewigen Kampf der Menschheit dar. 

Paul Clifts Colours are like memories of other colours II könnte eine Paraphrase von Turners Zitat sein. Doch was in seinen Gedanken auffällt, ist nicht die Vergangenheit oder die Zukunft, sondern das, was man jetzt im Moment sieht. Die Erinnerungen an eine Farbe geben das tatsächliche Bild, das wir sehen, einen Ton. Die Erinnerung an ein Stück hat das Potenzial, die Klangwelten eines anderen zu wecken. Hören Sie genau hin, wie sich die zurückgerufene Musik verwandelt.

In seinem Violin Concerto nimmt Mike Svoboda eine kritische Perspektive auf Erinnerung und Tradition ein. In dem Stück begegnen wir den erwarteten Elementen: der Form des Konzerts selbst (drei Sätze: schnell/langsam/schnell) und der Anordnung (der Solist im Dialog mit dem Ensemble). Wir hören auch die vertrauten, schönen Themen und Harmonien. Doch der Komponist verdreht jedes dieser Elemente mit Nostalgie, Humor und manchmal sogar bitterer Ironie. Der erste Satz klingt, als würde er aus der Ferne, durch dichten Nebel, gehört werden. Der zweite Satz ist eine musikalische Interpretation einer Diskussion eines Philanthropen über die Zukunft der Musik. Der letzte Satz weckt das Bild einer zerbrochenen Schallplatte, die zerkratzt ist und nun eine wilde, hektische Interpretation einer geliebten Melodie spielt.

Die Reflexion der Zeit wird in dem komplexen Stück von Stylianos Dimou nachgezeichnet. Sein Titel, fissure (Riss), kann als physische Beweisaufnahme des Vergehens der Zeit gesehen werden. Vielleicht können diese Risse mit Gold geflickt werden, wie in der alten japanischen Kunst des kintsugi. Aber was bedeuten diese Risse? Sind sie lediglich der Beweis dafür, dass die einst glatte und perfekte Oberfläche nun zerbrochen ist, oder sind sie die Erfahrungen der Vergangenheit, die die Gegenwart prägen? Wohin führt dieser Dialog zwischen Vergangenheit und Zukunft?

Es ist faszinierend zu sehen, wie vier unterschiedliche Perspektiven, Stile und Persönlichkeiten an einem Abend widergespiegelt werden können. 

Unterstützt von: ProHelvetia, Nicati de Luze, Stadt Zürich, Stiftung Wolf

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Event organiser

Kunstraum Walcheturm

Total: XX.XX CHF

Info

Location:

Kunstraum Walcheturm, Kanonengasse 20, Zürich, CH