Link: Views on Scotland I
Von der Beschäftigung mit dem inneren und äusseren Selbst in der Gotik bis zur affirmativen Psychotherapie des 20. Jahrhunderts haben Ängste vor Besessenheit, Brüchen und einer angeborenen Fähigkeit zum Monströsen lange Zeit den aus der schottischen Aufklärung hervorgegangenen Rationalismus bedroht. In Anlehnung an die Überzeugung des Glasgower Psychiaters und Figur der Gegenkultur R.D. Laing, dass «Wahnsinn nicht nur ein Zusammenbruch sein muss, sondern auch ein Durchbruch sein kann», erkundet dieses Programm die Grenzen von Verschwörung, Alptraum und Unwirklichkeit. Historische Neuinszenierungen, surrealistische Imaginationen und experimentelle Dokumentarfilme gehen der Frage nach, ob Zustände des Wahnsinns Zugang zu alternativen Denk-, Schaffens- und Lebensweisen bieten können.
Marcus Jack (*1992), Kurator und Autor in Glasgow, präsentiert die Programme am Festival. Mit Q&A.
Programm:
- holus-bolus (Camara Taylor, UK 2021)
- The Bedfords (Henry Coombes, UK 2008)
- Bongo Erotico (Enrico Cocozza, UK 1959)
- Bogman Palmjaguar (Luke Fowler, UK 2008)
Vorstellungen:
- Donnerstag, 22. Mai 2025, 19:30 Uhr