"Maria" fokussiert auf die letzten Lebenstage von Maria Callas (1923–1977), die sie zurückgezogen mit ihren treu ergebenen Hausangestellten in ihrer Pariser Wohnung verbringt. Die Primadonna assoluta hat sich schon lange von der Bühne verabschiedet, pflegt kaum noch soziale Kontakte und ist medikamentenabhängig. Aber auch jetzt denkt sie nicht daran, sich zu schonen, und nimmt wieder Gesangsstunden, ein letzter Versuch, ihrer Stimme den unvergleichlichen Klang von einst abzuringen. Einem Journalisten – mehr Todesbote als reale Gestalt – gewährt sie ein letztes Interview. Mit "Maria" vollendet der Chilene Pablo Larraín nach "Jackie" über Jacqueline Onassis und "Spencer" über Lady Diana seine Trilogie über ikonische Frauenfiguren des 20. Jahrhunderts. Angelina Jolie als alternde Diva ist eine Wucht, überaus ergreifend und von hinreissender Eleganz. Jens Hinrichsen schreibt im Filmdienst: "Der Film versucht sich nicht an einer realitätsnahen Darstellung, sondern widmet ihr als opernhafte Hommage einen letzten Akt, der der Grandezza ihrer Karriere entspricht. (…) Herausragend sind auch die akribischen Rekonstruktionen ihrer legendären Bühnenauftritte, eine dramaturgisch kluge Musikauswahl und die technische Perfektion, mit der der Hauptdarstellerin die unvergessliche Stimme der Sängerin in den Mund gelegt wird."
