Der Matador Andrés Roca Rey gilt als Star unter den Stierkämpfern. In Begleitung seiner Toreros reist der 28-jährige Peruaner von einer spanischen Arena zur nächsten. Doch das blutige Geschäft erfordert höchste Konzentration: vom Ankleiden im Hotelzimmer des enganliegenden bestickten Kostüms über die tradierten Bewegungsabläufe vor dem gereizten Tier bis zum finalen Todesstoss.In seinem Porträt des jungen Matadors schildert Regisseur Albert Serra Entschlossenheit und Einsamkeit, die das Leben eines Toreros prägen. Er zeigt die anachronistische Schönheit ebenso wie die primitive Brutalität des Stierkampfs, seine Ambiguität zwischen Raffinesse und Gewalt. Eine in nüchternen und eindringlichen Bildern gehaltene Dokumentation eines umstrittenen Schauspiels, das befremdlich anmutet und gleichzeitig eine ausserordentliche filmische Erfahrung ist.«Serra hat sein über mehrere Jahre und insgesamt vierzehn Kämpfe hinweg gefilmtes Material dem Ablauf einer Corrida gemäss zu sechs Kämpfen verdichtet. Sechsmal also sehen wir den posierend tänzelnden Roca Rey in Halbtotalen und Nahaufnahmen in seinen herrlich schillernden Kostümen im Angesicht hilfloser Stiere. Repetitiv und fast hypnotisch gestaltet sich dieses Warten auf die ästhetische Magie (so man denn für sie empfänglich ist), diese
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Der Matador Andrés Roca Rey gilt als Star unter den Stierkämpfern. In Begleitung seiner Toreros reist der 28-jährige Peruaner von einer spanischen Arena zur nächsten. Doch das blutige Geschäft erfordert höchste Konzentration: vom Ankleiden im Hotelzimmer des enganliegenden bestickten Kostüms über die tradierten Bewegungsabläufe vor dem gereizten Tier bis zum finalen Todesstoss.In seinem Porträt des jungen Matadors schildert Regisseur Albert Serra Entschlossenheit und Einsamkeit, die das Leben eines Toreros prägen. Er zeigt die anachronistische Schönheit ebenso wie die primitive Brutalität des Stierkampfs, seine Ambiguität zwischen Raffinesse und Gewalt. Eine in nüchternen und eindringlichen Bildern gehaltene Dokumentation eines umstrittenen Schauspiels, das befremdlich anmutet und gleichzeitig eine ausserordentliche filmische Erfahrung ist.«Serra hat sein über mehrere Jahre und insgesamt vierzehn Kämpfe hinweg gefilmtes Material dem Ablauf einer Corrida gemäss zu sechs Kämpfen verdichtet. Sechsmal also sehen wir den posierend tänzelnden Roca Rey in Halbtotalen und Nahaufnahmen in seinen herrlich schillernden Kostümen im Angesicht hilfloser Stiere. Repetitiv und fast hypnotisch gestaltet sich dieses Warten auf die ästhetische Magie (so man denn für sie empfänglich ist), diese Unsicherheit vor dem möglichen, beziehungsweise sicheren Tod. Da Rey gleich zweimal gefährlich angegriffen wurde, als Serras Kameras filmten, liegt eine anhaltende Unsicherheit in den Aufnahmen. Es wird klar, dass dieser Mann sich wirklich in Gefahr bringt, man muss das Schlimmste befürchten. Einmal wird er zwischen den Hörnern eines Stiers eingeklemmt, Panik bricht aus. ‹Grosse Männer wie du haben immer Glück›, sagt einer zu ihm, als er sich in einem existenzialistischen Moment fragt, warum er nicht schwerer verletzt wurde. Wohl seit Budd Boettichers ‹The Bullfighter and the Lady› (1951) ist es keinem Film mehr gelungen, das tatsächliche Angesicht des Todes, das zu dieser Tätigkeit gehört, so eindrucksvoll ins Bild zu setzen.» (Patrick Holzapfel, perlentaucher.de, 30.4.25)
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