Die Studentin Carol sucht Unterstützung bei ihrem Professor John. Sie versteht sein Buch nicht – und er kann ihre Probleme nicht nachvollziehen. Dennoch bietet er ihr Hilfe an, weil er sie sympathisch findet.
Die Machtverhältnisse scheinen klar verteilt: Auf der einen Seite der erfolgreiche Mann, kurz vor der Berufung zum Professor auf Lebenszeit und mitten im Kauf eines neuen Hauses; auf der anderen Seite die schüchterne, aber fleissige Studentin, die sich in der Sprache der Wissenschaft nicht zurechtfindet.
Das Gespräch beginnt distanziert, wird jedoch zunehmend intensiver. Die beiden diskutieren über das Wesen von Verständnis und Urteilsvermögen in der Gesellschaft – und über ihr eigenes Selbstbild sowie ihren Platz darin.
Es scheint, als hätten sie einen Zugang zueinander gefunden. Doch dieser Schein trügt: Carol hat John wegen seines Verhaltens bei der Berufungskommission gemeldet. Das klärende Gespräch wird zum verbalen Zweikampf, in dem jedes Wort seziert und jede Bewegung interpretiert wird.
David Mamets Stück, 1992 uraufgeführt, hat nichts an Brisanz verloren. Im Gegenteil: In Zeiten, in denen Machtverhältnisse in Bildungseinrichtungen, Fragen der Cancel Culture und die Rolle von Sprache diskutiert werden, ist Oleanna aktueller denn je.
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Die Studentin Carol sucht Unterstützung bei ihrem Professor John. Sie versteht sein Buch nicht – und er kann ihre Probleme nicht nachvollziehen. Dennoch bietet er ihr Hilfe an, weil er sie sympathisch findet.
Die Machtverhältnisse scheinen klar verteilt: Auf der einen Seite der erfolgreiche Mann, kurz vor der Berufung zum Professor auf Lebenszeit und mitten im Kauf eines neuen Hauses; auf der anderen Seite die schüchterne, aber fleissige Studentin, die sich in der Sprache der Wissenschaft nicht zurechtfindet.
Das Gespräch beginnt distanziert, wird jedoch zunehmend intensiver. Die beiden diskutieren über das Wesen von Verständnis und Urteilsvermögen in der Gesellschaft – und über ihr eigenes Selbstbild sowie ihren Platz darin.
Es scheint, als hätten sie einen Zugang zueinander gefunden. Doch dieser Schein trügt: Carol hat John wegen seines Verhaltens bei der Berufungskommission gemeldet. Das klärende Gespräch wird zum verbalen Zweikampf, in dem jedes Wort seziert und jede Bewegung interpretiert wird.
David Mamets Stück, 1992 uraufgeführt, hat nichts an Brisanz verloren. Im Gegenteil: In Zeiten, in denen Machtverhältnisse in Bildungseinrichtungen, Fragen der Cancel Culture und die Rolle von Sprache diskutiert werden, ist Oleanna aktueller denn je.
Von und mit Wendy Michelle Güntensperger (Schauspiel), Tim Kramer (Schauspiel) und Melanie Oşan (Regie und Dramaturgie). In Zusammenarbeit mit dem Theater Liechtenstein.
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