Im Jahr 476 n. Chr. steht das Römische Reich am Abgrund. Das Heer der Germanen rückt vor und das Imperium zerfällt. Doch Kaiser Romulus lebt in seiner eigenen Welt. Vor allem Essen und Hühnerzucht sind seine Leidenschaften, während er das Reich seit zwanzig Jahren nicht regiert. Den Versuch seiner Familie, mit einem geschickten Schachzug den Feind aufzuhalten, interessiert ihn nicht. Am Hof ist man sich deshalb einig: Der schändliche Kaiser muss weg!
Dürrenmatt entfaltet ein groteskes Bild von Macht und Ohnmacht im Spannungsfeld zwischen individuellem Handeln und der Absurdität politischer Systeme. Die Thematik ist zeitlos repetitiv und das vorläufige Happy End denn auch nur eine Zäsur.
“Es werden nun einige Jahre sein, die die Weltgeschichte vergessen wird, weil sie unheldische Jahre sein werden - aber sie werden zu den glücklichsten Jahren dieser wirren Erde zählen.” (Romulus)
Ein scharfsinniges und kritisch-humorvolles Meisterwerk des Schweizer Dramatikers über Machtgier, falsches Heldentum und die Unfähigkeit, Geschichte zu beeinflussen. Inszeniert von Davina Siegenthaler Hugi.