<p>Valeria Curti, seit der Saison 2022/23 Solofagottistin im Musikkollegium Winterthur, bricht eine Lanze für ihr Instrument. Und das ist gut so, denn immer noch hat das Fagott das Nachsehen, wenn es um die beliebtesten Instrumente innerhalb der Holzbläserfamilie geht. Edle Kantilenen und empfindsame Melodien werden ihm kaum zugebilligt. Vielmehr gilt das Fagott (auch vielen Komponisten) als Witzbold unter den Instrumenten: eines, das vornehmlich schnarrt oder meckert und andere Instrumente bei ihrem melodienseligen Spiel stört. Idealtypisch zu hören im späten Duett-Concertino von Richard Strauss: Die Klarinette darf sich in schönsten Melodien ergehen (und kann kaum genug davon bekommen), während das Fagott unsensibel dazwischen blökt. Höchste Zeit, um mit solchen stereotypen Rollenzuweisungen Schluss zu machen. Denn das Fagott kann viel mehr, als man ihm gemeinhin zumutet. Es kann in vornehmer, ja aristokratischer Gesanglichkeit exzellieren, es kann traurig und fröhlich sein, es kann virtuos auftrumpfen, aber sich auch zu wunderbar elegischen Kantilenen aufschwingen. Kein Geringerer als Mozart hat das in seinem Fagottkonzert ideal zu nutzen gewusst, und grosse Komponisten wie Spohr, Rossini, Gounod oder Carl Maria von...
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<p>Valeria Curti, seit der Saison 2022/23 Solofagottistin im Musikkollegium Winterthur, bricht eine Lanze für ihr Instrument. Und das ist gut so, denn immer noch hat das Fagott das Nachsehen, wenn es um die beliebtesten Instrumente innerhalb der Holzbläserfamilie geht. Edle Kantilenen und empfindsame Melodien werden ihm kaum zugebilligt. Vielmehr gilt das Fagott (auch vielen Komponisten) als Witzbold unter den Instrumenten: eines, das vornehmlich schnarrt oder meckert und andere Instrumente bei ihrem melodienseligen Spiel stört. Idealtypisch zu hören im späten Duett-Concertino von Richard Strauss: Die Klarinette darf sich in schönsten Melodien ergehen (und kann kaum genug davon bekommen), während das Fagott unsensibel dazwischen blökt. Höchste Zeit, um mit solchen stereotypen Rollenzuweisungen Schluss zu machen. Denn das Fagott kann viel mehr, als man ihm gemeinhin zumutet. Es kann in vornehmer, ja aristokratischer Gesanglichkeit exzellieren, es kann traurig und fröhlich sein, es kann virtuos auftrumpfen, aber sich auch zu wunderbar elegischen Kantilenen aufschwingen. Kein Geringerer als Mozart hat das in seinem Fagottkonzert ideal zu nutzen gewusst, und grosse Komponisten wie Spohr, Rossini, Gounod oder Carl Maria von Weber haben es ihm nachgetan. Hier in diesem Konzertprogramm zu entdecken!</p>
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<p>Charles Gounod - Serenade für Klavier und Fagott</p>
<p>Eugène Bozza - Nocturne für Fagott und Klavier</p>
<p>Marguerite Roesgen-Champion - Suite für Flöte, Fagott und Harfe</p>
<p>Marylène Müller - Ombre für Fagott und Klavier</p>
<p>Joseph Lauber - Suite für Fagott und Harfe</p>
<p>Gioachino Rossini - Concerto für Klavier und Fagott</p>
<p>Carl Maria von Weber - Romanze für Fagott und Klavier</p>
<p>Donato Lovreglio - Notturno für Flöte, Fagott und Harfe</p>
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