Wenn Mathias Petry zu einer Lesung kommt, dann sitzt er nicht eine Stunde lang an einem Tisch und trägt Texte vor, sondern er erzählt auch von dem, was er da tut. Und wenn er dann doch einzelne Passagen vorstellt, dann taucht er auch stimmlich in die verschiedenen Rollen ein.
Der Autor und Musiker ist zurzeit mit seinen Romanen „Biberg“ und „Gailing“ unterwegs, in denen er einen amüsierten Blick auf die Welt wirft und Leute auftreten lässt, die so dermaßen normal sind, dass es nicht mehr normal ist.
Die Bücher spielen an einem fiktiven Ort namens Hudlhub, beziehungsweise in diversen Vororten. Wie in Biberg, wo Gebeine eines mutmaßlichen Bruders von Jesus gefunden werden, als der örtliche Landtagsabgeordnete Ludwig Haderlein einen Koikarpfenteich aushebt. Das bringt das Gefüge in der Gemeinde ins Wanken.
Übrigens – Mathias Petry hat auch schon in einer Kirche aus dem Buch gelesen, und es hat ihn kein Blitz getroffen, so schlimm kann es also nicht sein. Aber lustig. Sagen die Leute.
„Biberg“ und „Gailing“ (wo Helga Dürnbichler einen Swingerclub betreibt) sind Bände ganzen Erzählreihe, in der gern mit einer Prise Satire und viel Humor so manche menschliche Eigenheit aufs Korn genommen wird.
Mathias Petry macht auch seit Jahrzehnten Musik, und er bringt auch eine Gitarre mit. Wenn es sich ergibt, wird also nicht nur gelesen und erzählt, sondern auch gespielt.