Am 19. Februar 2023 fand in der Mailänder Scala ein denkwürdiges Konzert statt. Erstmals gewährte das berühmteste Opernhaus der Welt einem nichtklassischen Musiker einen Auftritt: Paolo Conte – in Anerkennung des ikonischen Status, den der Cantautore und Komponist erreicht hat. Als sich der Vorhang hebt, jubelt das Publikum und eine Männerstimme ruft laut: "Paolo, grazie per essere venuto!" Mittlerweile beinahe neunzig Jahre alt, ist Contes Gang nicht mehr ganz aufrecht, seine Hände sind knotig, doch sobald er sich ans Klavier setzt, ist alles da: die federleichte, jazzige Musik, die raue Stimme, die unvergleichlichen Texte. Regisseur Giorgio Testi hat dieses aussergewöhnliche Konzert dokumentiert und reichert die Aufnahmen an mit Bildern des erwartungsvollen Publikums, der prächtigen, bis auf den letzten Platz besetzten Scala, mit Interviews und Archivmaterial. Conte erzählt von ersten musikalischen Erinnerungen, seinem Verhältnis zu seinen Mitmusiker:innen und seinem Publikum. Er schildert den Kompositionsprozess, erzählt von seinem Doppelleben als Anwalt und Künstler und von seiner besonderen Beziehung zur Musik. Der Dokumentarfilm ist eine Hommage an eine einzigartige Karriere und ein vielleicht letztes Zeugnis von Paolo Contes musikalischem Vermächtnis.
